Franz von Papen, Vizekanzler in Hitlers Kabinett © IMAGO / Leemage

Franz von Papen: "Seyß-Inquart ist ein Mann, dem man nicht die Hand geben kann"

Sendung: NDR Retro – Aus den Nürnberger Prozessen | 14.06.1946 | 00:00 Uhr | von Kurt Martin
11 Min

Der Verteidiger des Angeklagten Reichskommissars für die Niederlande Arthur Seyß-Inquart lädt unter anderem Friedrich Wimmer und Hans Max Hirschfeld in den Zeugenstand. Dr. Friedrich Wimmer war Generalkommissar der Verwaltung und Justiz in den besetzten Niederlanden unter Seyß-Inquart. Hans Max Hirschfeld blieb nach der Besetzung der Niederlande Generalsekretär im Wirtschaftsministerium. Beide Zeugen treffen entlastende Aussagen über Seyß-Inquart. So habe dieser durch eine Vermittlung veranlassen können, dass nur 200 statt 500 Geiseln erschossen wurden. Zudem soll er Verbindungen zur holländischen Untergrundbewegung gesucht haben, um den Krieg abzukürzen. Am selben Verhandlungstag beginnt die Vernehmung Franz von Papens durch seinen Verteidiger. Von Papen will durch seine Aussagen das Zerrbild, das sich die Welt von seinem Charakter gebildet habe, nun berichtigen. Sein Kabinett sei kein Wegbereiter Hitlers gewesen. Kurt Martin berichtet für den NWDR aus dem Nürnberger Gerichtssaal.

Blick auf die Anklagebank beim Nürnberger Kriegsverbrecher-Hauptprozesses am 20. November 1945 im Gerichtssaal des Justizpalastes in Nürnberg. © picture alliance/DB/dpa Foto: DB

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