TV-Serie "Die Unverbesserlichen und ihre Menschenkenntnis": Der Schreck fährt Mutter Scholz (Inge Meysel) in die Knie, als sie einen Brief von Rudis Fußballverein liest: Der Verein distanziert sich von ihrem Sohn. Leider nicht ohne Rudis Verschulden. Neue, und noch nicht abzusehende Sorgen... © picture alliance/United Archives | TelePress

Inge Meysel: "Mutter der Nation" war engagiert und streitbar

Sendung: ZeitZeichen | 30.05.2010 | 19:20 Uhr | von Soltau, Heide
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Von 1965 bis 1971 wurde die TV-Serie "Die Unverbesserlichen" jedes Jahr zum Muttertag mit einer neuen Folge ausgestrahlt. Im Mittelpunkt stand eine starke Frau, die sich um ihre Familie kümmert. Gespielt wurde sie von Inge Meysel. Sie galt seitdem als "die Mutter der Nation".

Geboren wurde Inge Meysel am 30. Mai 1910 in Berlin. Statt ihr Abitur zu machen, nahm sie lieber Schauspielunterricht. 1930 begann ihre Theaterkarriere. Ein Kritiker prophezeite ihr, dass sie "auf das Fach des resoluten, kessen, stürmisch plappernden Weibchens" zusteuert. Im August 1933 bekam sie von den Nationalsozialisten als Halbjüdin Auftrittsverbot.

Inge Meysel arbeitete als Telefonistin und technische Hilfszeichnerin. Nach der zwölfjährigen "Spielpause" kehrte sie 1945 auf die Bühne zurück. Ab 1953 arbeitete Inge Meysel für das Fernsehen und wurde eine der beliebtesten Volksschauspielerinnen.

Sie war eine engagierte und streitbare Frau, klagte gegen das Magazin "Stern" wegen sexistischer Darstellungen auf den Titelblättern und engagierte sich für die "Gesellschaft für humanes Sterben". Im Alter von 94 Jahren starb Inge Meysel in ihrer Villa bei Hamburg.

Autor: Detlef Wulke
Redaktion: Michael Rüger

Inge Meysel 2001 bei Dreharbeiten für "Die Liebenden vom Alexanderplatz" © picture alliance/United Archives Foto: United Archives / kpa

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