Stand: 14.01.2015 11:07 Uhr

Irdische Engel und ehrenhafte Tittentaster

"Sage mir wo Du wohnst und ich sage Dir, wer Du bist." - "Keineswegs!" (oder besser: "Keines Wegs"), mag mancher Norddeutscher diese Binsenweisheit abwehren, wenn er sich das Schild an seiner Straße anschaut. Zumindest, wenn darauf so etwas steht wie Bräsigweg oder Stinkbüdelsgang, das von Trägheit oder üblem Geruch zu künden scheint. Beide Straßen sind in Hamburg zu finden. Doch auch anderswo im Norden sind kuriose Straßennamen zuhauf vertreten. NDR.de stellt einige vor und erklärt die Herkunft der Namen.

VIDEO: Heimatkunde: Straßennamen (2 Min)

"Zum Slip" oder "Beamtenlaufbahn" - woher kommen die Straßennamen?

Tittentastergang und Tittentasterstraße

Anzüglich mutet der Tittentastergang in Lübeck an - dabei ist er ein Hinweis auf eine alte, aber äußerst ehrenwerte Tätigkeit. Lange Zeit übergaben reiche Leute ihre Säuglinge Ammen zur Pflege, da das Stillen in feinen Kreisen verpönt war. Bevor die Frauen angestellt wurden, wurde im Tittentastergang überprüft, ob sie über genügend Milch verfügten. Hingegen war die Tittentasterstraße in Wismar der Legende nach so eng, dass zwei Menschen nur aneinander vorbeikamen, wenn sie sich berührten beziehungsweise "betasteten".

 

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 12.04.2014 | 19:30 Uhr

Mehr Geschichte

Eine Straße im niedersächsischen Sögel - von "halben Bäumen" gesäumt © NDR

"Was war da los?": Der Kahlschlag von Sögel

Im Mai 2019 sind an der L53 im Emsland plötzlich zwölf Linden "halbiert". Auftakt eines Transports, bei dem nichts lief, wie es sollte. mehr

Norddeutsche Geschichte