Stand: 06.05.2020 14:10 Uhr

Wie Akupunktur und Akupressur bei Schmerzen helfen

Akupunkturnadeln werden in einen Rücken gestochen © Colourbox Foto: -
Akupunktur ist eines der bekanntesten Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Für chinesische Heilkundler bedeutet Gesundheit, dass die Lebensenergie "Qi" ungehindert auf Leitbahnen fließen kann, wenn sich diese Energie staut, werden Menschen krank und leiden unter Schmerzen - so die Vorstellung. Akupunktur ist die wohl bekannteste Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Akupunktur: Nadelstiche gegen Schmerzen

Laut einem Beitrag im Fachmagazin "Journal of Acupuncture and Meridian Studies" gibt es keine einheitliche wissenschaftliche Theorie, wie Akupunktur genau wirkt. Vermutlich wird durch die Stimulation der Nadel die Durchblutung gefördert und Stoffe wie Enkephaline ausgestoßen. Das blockiert die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn. Und kommt dort kein Signal an, empfinden wir auch keinen Schmerz. Längerfristig soll es durch Akupunktur zu Neuverschaltungen innerhalb des Nervensystems kommen, sodass der Schmerz gar nicht mehr oder anders wahrgenommen wird.

Wirkung nicht ausreichend wissenschaftlich belegt

Bereits 2002 brachte die Weltgesundheitsorganisation eine groß angelegte Studie heraus, dass Akupunktur einen positiven Effekt auf zahlreiche Schmerzen hat - zum Beispiel am Knie oder im Nacken. Auch gegen Übelkeit oder Depressionen soll die Behandlung wirken. Diesen positiven Effekt beschreibt auch das Medizinnetzwerk Cochrane bei Leiden wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Dennoch fehlen bislang ausreichend wissenschaftliche Belege, dass Akupunktur immer wirkt.

Akupressur: Tipps für die Selbstbehandlung

Kann man Akupunktur auch selbst anwenden? Zur Eigentherapie ist eine Technik geeignet, bei der kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen ist: die Akupressur. Dabei werden die jeweiligen Punkte etwa durch Reiben oder Pressen aktiviert. Dafür muss der Patient nur die richtigen Stellen und grundlegenden Massagetechniken kennen. Zunächst ertastet man mit dem Finger einen Akupunkturpunkt. Er ist als kleine Vertiefung zu fühlen. Ein behandlungsbedürftiger Akupunkturpunkt ist zudem druckempfindlich.

Massage von Akupunkturpunkten lindert Beschwerden

Ist der Punkt gefunden, dreht man unter leichtem Druck Kreise im Uhrzeigersinn und entgegengesetzt, um zu prüfen, welche Richtung angenehmer ist. Dann wird der Punkt in der angenehmeren Richtung bis zu drei Minuten sanft kreisend massiert. Die Empfindlichkeit des Punktes nimmt dabei spürbar ab. Ist er entspannt und nicht mehr schmerzhaft, folgt der nächste Punkt. Bei akuten Problemen wird der Punkt für zehn bis 30 Sekunden gedrückt gehalten, drei bis fünf Mal kräftig gedrückt, 15 bis 20 Mal mittelstark massierend gedrückt oder 20 bis 30 Mal mit den Fingerkuppen geklopft - je nachdem, wie es am angenehmsten ist.

Dieses Thema im Programm:

Arte | Xenius | 30.04.2020 | 16:50 Uhr

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