Testosteron: Therapie mit Nebenwirkungen
Männer über 40 Jahren können an altersbedingten Beschwerden wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Erektionsstörungen und nachlassendem Geschlechtstrieb leiden. Gegen die Wechseljahre des Mannes wird häufig eine Hormontherapie mit künstlichem Testosteron verschrieben. Doch Ärzte warnen vor möglichen Nebenwirkungen.
Testosteron steuert den Sexualtrieb
Testosteron ist das wichtigste Geschlechtshormon des Mannes. Es wird hauptsächlich in den Hoden gebildet. Die wichtigsten Funktionen:
- In der Pubertät sorgt das Hormon für die Entwicklung der Geschlechtsorgane. Es steuert die Spermienproduktion und den Sexualtrieb.
- Testosteron fördert das Wachstum der Körper- und Barthaare, aber nicht der Kopfhaare.
- Testosteron ist förderlich für den Muskelaufbau.
- Ein hoher Testosteronspiegel steigert das sexuelle Verlangen (Libido) sowie Antrieb, Ausdauer und Lebenslust, aber auch dominante und aggressive Verhaltensweisen.
Wie hoch ist der normale Testosteronspiegel?
Die Konzentration von Testosteron im Blut liegt bei erwachsenen Männern zwischen 2,4 und 8,3 Mikrogramm pro Liter. Abends ist der Testosteron-Spiegel um etwa 20 Prozent niedriger als morgens. Etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel jährlich um ein bis zwei Prozent. Meistens bleibt das ohne spürbare Auswirkungen, sodass der Hormonmangel in der Regel nicht behandelt werden muss. Bei Symptomen und klinischem Verdacht ist ein Hormontest Kassenleistung.
Ursachen für Hormonmangel
Nur drei bis fünf Prozent der Männer über 60 leiden an einem behandlungsbedürftigen Testosteron-Mangel (Hypogonadismus). Mögliche Ursachen sind
- Stress
- Übergewicht
- Alkohol- und Drogenkonsum
- Tumore des Hodens oder der Hirnanhangsdrüse
Hormontherapie mit Gel oder Spritzen
Bei einem krankhaften Testosteron-Mangel halten viele Ärzte eine Hormontherapie für sinnvoll. Die Gabe von Testosteron-Gelen oder Depotspritzen kann die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten unterstützen. Einige Ärzte sind überzeugt, dass Testosteron beim Abnehmen hilft und sich bei Diabetes positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Bei Begleiterkrankungen wie Prostatakrebs und Herzerkrankungen darf Testosteron allerdings nicht eingesetzt werden.
Schwere Nebenwirkungen möglich
Doch je höher die Dosis, umso größer das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen wie Aggressionen, Leberschäden, Unfruchtbarkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch Todesfälle durch Testosteron-Therapien sind bekannt. Sicherer ist die natürliche Variante: Durch gezielten Sport bildet der Körper bis zu 30 Prozent mehr eigenes Testosteron.
