Krampfadern: Mehr Rückfälle nach Laser-OP
Bei der Behandlung von Krampfadern hat sich die Laser-Operation als schonende Alternative zum Stripping-Verfahren etabliert. Doch Venen-Experten (Phlebologen) weisen auf einen möglichen Nachteil der Lasertherapie hin: Studien zeigen, dass die Laserbehandlung gegenüber der Stripping-Operation kaum Vorteile bringt, aber bis zu fünf Mal häufiger zu frühen Rückfällen (Rezidiven) führt.
Für die meisten Betroffenen ist es das Wichtigste, dass die Krampfadern nach der Behandlung dauerhaft weg sind. Müssen sie nach einer Lasertherapie schon bald wieder operiert werden, bedeutet das in der Regel eine enorme Belastung.
Folgen von Krampfadern
Hervortretende Venen an den Beinen halten viele für ein kosmetisches Problem. Doch Krampfadern können ernsthafte Folgen haben: Ohne Behandlung drohen chronische Durchblutungsstörungen im betroffenen Bein. Im schlimmsten Fall entwickelt sich ein Wundgeschwür: Das sogenannte offene Bein kann zu starken Schmerzen und Beeinträchtigungen führen.
Venen-Stripping gilt als ausgereift
Bei der Stripping-Operation wird die betroffene Vene restlos entfernt. Über einen kleinen Schnitt in der Leiste führt der Chirurg eine Sonde in das Blutgefäß ein. Damit kann er die erkrankte Vene herausziehen, nachdem er sie am anderen Ende durch einen winzigen Schnitt durchtrennt und abgebunden hat. Bei längeren Krampfadern mit Abzweigungen wird das Blutgefäß über viele einzelne Schnitte entfernt. Das Stripping-Verfahren gilt als ausgereift.
Laser-Operation: Alternative zum Stripping
Als schonende Alternative zur Stripping-Operation wird seit einigen Jahren die Lasertherapie angeboten. Dabei wird die Vene von innen mit Hitze verödet, in der Regel unter örtlicher Betäubung. Der Arzt schiebt einen Katheter durch die Krampfader bis zur Venenklappe und zieht den Katheter langsam wieder zurück. Dabei erhitzen Radiowellen die Venenwand: Dadurch schrumpft das Gefäß und löst sich im besten Fall auf. Nicht geeignet ist die Laser-OP bei besonders dicken Krampfadern: Die Hitze reicht dann für einen zuverlässigen Verschluss nicht immer aus.
Vorteile und Nachteile der Laser-OP
Nach dem Laser-Eingriff können Betroffene bereits nach kurzer Zeit wieder nach Hause gehen und es bleiben keine Narben zurück. Ein Krankenhausaufenthalt oder eine längere Krankschreibung sind danach nicht erforderlich. Zudem haben sie kaum Schmerzen. Den Bluttransport im Bein übernehmen im Laufe der Zeit andere Venen.
Das Problem ist, dass der Arzt die Krampfader nicht bis zur Mündung in die tiefe Stammvene lasern kann, um diese nicht durch die große Hitze zu verletzen. So bleibt immer ein kleiner Venenstumpf übrig. Darin kann sich immer wieder Blut ansammeln und zu einer neuen Krampfader führen.
Wie hoch die Rückfallgefahr ist, hängt nach Ansicht von Venen-Experten (Phlebologen) auch von der Erfahrung des Arztes ab. Betroffene sollten sich zumindest bewusst machen, dass die Rückfallgefahr bei der Lasertherapie höher sein könnte. Nicht alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Behandlung, die teurer ist als die Stripping-Operation.
