Eine Sonnenblume, auf der teilweise schon Kerne zu sehen sind, die hinter den gelben Blüten zum Vorschein kommen. © NDR Foto: Elke Janning
Eine Sonnenblume, auf der teilweise schon Kerne zu sehen sind, die hinter den gelben Blüten zum Vorschein kommen. © NDR Foto: Elke Janning
Eine Sonnenblume, auf der teilweise schon Kerne zu sehen sind, die hinter den gelben Blüten zum Vorschein kommen. © NDR Foto: Elke Janning
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Sonnenblumen schneiden und Kerne ernten

Stand: 16.08.2023 09:57 Uhr

Spätestens im Oktober endet die Blüte von Sonnenblumen. Viele knicken dann um. Was macht man mit den verblühten Pflanzen? Wie erkennt man, ob die Kerne reif sind und geerntet werden können?

Wenn im Herbst Sonnenblumen welken, ihre einst strahlend gelben Blätter abfallen und die langen Stiele unschön umknicken, bietet das keinen schönen Anblick mehr im Garten. Ob Sonnenblumen dann abgeschnitten werden oder lieber noch stehen bleiben sollten, hängt von der Verfassung und der Reife der jeweiligen Pflanze ab.

Wann Sonnenblumenkerne reif sind und wie man das erkennt

Gewöhnliche Sonnenblumen sind einjährig, sterben also nach einem Sommer ab und blühen nicht erneut. Reif sind Sonnenblumen übrigens nicht immer zur gleichen Zeit: So sind einige Exemplare schon im Spätsommer ausgeblüht, andere wiederum erst mitten im Herbst. Sind die gelben Blüten der Pflanzen zwar abgefallen, aber die langen Stiele bislang noch nicht umgeknickt, sollten Gärtner Sonnenblumen noch ein paar Tage stehen lassen. Denn in der Pflanze können die Kerne der Sonnenblume gegebenenfalls noch vollständig ausreifen.

Ob die Kerne einer Sonnenblume reif sind, lässt sich an den gelben Blüten erkennen: Die äußeren gelben Zungenblüten welken und die über den Kernen liegenden gelben Röhrenblüten fallen ab. Ein weiteres Indiz für die Reife ist der tellerförmige Pflanzenkopf: Einige Zeit nachdem die Blüten abgefallen sind, wird der Kopf der Sonnenblume an der Rückseite braun und trocken. Dass die Kerne reif sind, erkennen Gärtner daran, dass diese sich ganz leicht lösen - entweder durch das Schütteln der Pflanze oder durch das Ausstreichen aus dem Blütenkopf.

Kerne als Futter für Tiere im Winter

Der abgeschnittene Kopf einer Sonnenblume ist an einem Baum aufeghängt, sodass Vögel die Kerne futtern können. © NDR Foto: Elke Janning
Werden abgeknickte Sonnenblumen im Garten aufgehängt, können sich Vögel und Eichhörnchen an ihren Kernen bedienen.

Wer sich am Anblick vertrockneter Sonnenblumen nicht stört und die ausgereiften Pflanzen stehen lässt, tut Gutes für die Tierwelt. Denn die fettreichen Kerne der Sonnenblume sind in den kalten Wintermonaten eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel, Eichhörnchen und andere Tiere. Das Stehenlassen der Pflanzen kann zudem für Überraschungen im nächsten Jahr sorgen: So können Kerne aus dem Pflanzenkopf herausfallen, wodurch eine natürliche Aussaat stattfindet. Wer dies vermeiden möchte, sollte die Blumen lieber vor ihrer Reife abschneiden.

Besonders große Sonnenblumenköpfe halten der Belastung durch die Schwerkraft oder von daran hängenden Vögeln häufig nicht Stand und knicken ab. In diesem Falle die Pflanzenköpfe am besten abschneiden. Sollen die Kerne als Tierfutter im Garten verwendet werden, die vertrockneten Pflanzenköpfe einfach kopfüber an einem Zaun oder an einem Baum aufhängen, sodass sich Vögel und Eichhörnchen daran bedienen können. Es ist ratsam, dafür einen Ort zu wählen, der Vögel möglichst vor Katzen schützt.

Es ist auch möglich, die abgeschnittenen Köpfe zu lagern und erst im Winter als Vogelfutter zu nutzen. Dafür den abgeschnittenen Sonnenblumenkopf kühl und trocken lagern.

Stiele der Sonnenblume abschneiden oder Wurzeln herausreißen?

Ein abgeschnittener Stiel einer Sonnenblume, der mitsamt seiner Wurzel noch im Boden sitzt. © NDR Foto: Elke Janning
Stiele und Wurzeln von Sonnenblumen sollten nicht aus der Erde gezogen werden.

Liegen Sonnenblumen mit abgeknicktem Stiel vertrocknet und unansehnlich auf dem Boden, können sie mit einer Gartenschere einige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Die Sonnenblume mitsamt ihrer Wurzeln aus dem Boden herauszuziehen, ist nicht ratsam: Die Wurzeln zersetzen sich mit der Zeit und versorgen die Erde mit Nährstoffen. Zudem ist das Herausreißen von groß gewachsenen Exemplaren mit viel Kraftaufwand verbunden - diese Arbeit können sich Gärtner sparen.

Sonnenblumenkerne ernten

Sonnenblumenkerne haben einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Sie eignen sich wie andere Kerne in Maßen als Snack für Zwischendurch, als Zutat beim Backen und Kochen oder als Quelle für Speiseöl. Wer Kerne für den eigenen Verzehr oder zur Aufbereitung als Vogelfutter für den Winter ernten möchte, sollte die ausgereiften, trocken-braunen Köpfe der Blumen abschneiden. Gut gereifte Kerne fallen meist von allein aus dem Blütenkorb oder können durch Klopfen auf die Rückseite des Blütentellers gelöst werden. Anschließend die Kerne in einem Sieb gründlich waschen, auf ein Handtuch legen und gut trocknen lassen.

Wann sollte man Sonnenblumen säen?

Wer sich auch im nächsten Jahr wieder an Sonnenblumen erfreuen möchte, sollte die Samen frühestens Ende April im Garten aussäen. Denn Sonnenblumen keimen nicht bei niedrigen Temperaturen und vertragen keinen Frost. Die Pflanzen können alternativ auch im Topf in der Wohnung vorgezogen werden. Aufgrund der höheren Temperaturen in Innenräumen wachsen vorgezogene Sonnenblumen meist schneller. Die Samen sollten sowohl im Topf als auch im Garten etwa zwei bis vier Zentimeter tief in die Erde gesetzt werden. Vorgezogene Sonnenblumen erst nach draußen pflanzen, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, also am besten nach den Eisheiligen.

Weitere Informationen
Eine Sonnenblume, auf der teilweise schon Kerne zu sehen sind, die hinter den gelben Blüten zum Vorschein kommen. © NDR Foto: Elke Janning
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 16.08.2023 | 19:00 Uhr

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Zierpflanzen

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