Die ersten Füchse und Hasen werden bereits im Januar und Februar geboren. Wildschweine haben in Deutschland inzwischen wegen der meist milden Winter auch ganzjährig Nachwuchs. Singvögel beginnen im April mit der Brut, nach rund zwei Wochen schlüpft der Nachwuchs aus den Eiern.
Tiere wie Feldhasen und Rehe verstecken ihre Jungen einzeln im Freien. Junghasen oder Rehkitze sind daher oft allein anzutreffen, aber dennoch nicht verlassen worden. Die Mütter kommen meist mehrmals täglich zum Säugen zurück. Stören Sie die Tiere nicht und fassen Sie sie nicht an. Nur selten braucht ein Jungtier menschliche Hilfe.
Wenn ein Jungtier offensichtlich verletzt oder krank ist oder sein Versteck nicht mehr findet, ist es auf menschliche Hilfe angewiesen. Dennoch darf man Tiere nicht einfach mitnehmen. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es generell, Tiere der besonders geschützten Arten - dazu zählen beispielsweise Vögel, Igel oder Eichhörnchen - ihrer natürlichen Umgebung zu entnehmen.
Auch Jungtiere, die von freilaufenden Hunden oder Katzen mitgebracht werden, können verletzt sein und Hilfe benötigen. Äußerlich ist das manchmal nicht zu erkennen. Die Jungtiere sollten von einem Experten untersucht werden.
Wildtierstationen, Tierheime oder Förster sind gute Ansprechpartner. Dort kann man telefonisch Rat einholen. Wenn Experten geklärt haben, dass das Jungtier menschliche Pflege braucht, sind Wildtierstationen geeignete Anlaufstellen. Dort werden junge Wildtiere gepflegt und später wieder in die Freiheit entlassen.
Kleine Feldhasen oder Rehkitze kann man - sofern sie nicht verletzt oder krank sind - meist problemlos an den Fundort zurückbringen. Die Mütter nehmen ihre Jungen auch nach Kontakt mit Menschen wieder an. Wichtig ist, dass sie dabei nicht gestört werden. Aus großer Entfernung kann man beobachten, ob die Mutter das Junge versorgt.
Junge Vögel sitzen häufig auf dem Boden oder auf niedrigen Ästen. In den allermeisten Fällen benötigen sie keine Hilfe, sondern unternehmen ihre ersten Flugversuche und werden auch außerhalb des Nestes von Altvögeln versorgt. Ein gutes Zeiten dafür ist, dass sie bereits ein vollständiges Federkleid haben. Wenn sie ungeschützt auf dem Boden sitzen, kann man sie auf einen höheren Zweig setzen.
Während der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit gilt in vielen Bundesländern eine Leinenpflicht für Hunde - auch im Norden. Sie sollte zum Schutz junger Wildtiere strikt eingehalten werden. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern müssen Hunde im Wald sogar ganzjährig an der Leine geführt werden.