Waldbrandgefahr: Diese Regeln gelten
Ist es länger trocken, genügt oft schon ein Funke und schnell steht der Wald in Flammen. Mit ein paar einfachen Regeln kann man den Wald vor Bränden und Feuer schützen. So verhält man sich richtig.
Ein Lagerfeuer, Grillen oder eine weggeworfene Zigarette: Bei längerer Trockenheit kann bereits ein Funke einen Waldbrand auslösen. Laut Waldbrandstatistik vernichteten im Jahr 2023 deutschlandweit 1.059 Brände etwa 1.240 Hektar Waldfläche - was in etwa 1.771 Fußballfeldern entspricht. Die Anzahl der Brände liegt damit etwas unter dem langjährigen Durchschnittswert, die verbrannte Waldfläche dagegen mehr als 40 Prozent über dem Mittel.
Zu den meisten Waldbränden kam es in den Monaten Mai bis Juli, allein im Mai verbrannten 60 Prozent der vernichteten Waldfläche. Im Ländervergleich liegt das von Kiefernwäldern geprägte Brandenburg mit 765 Hektar auf Platz eins, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 192 Hektar. Waldbrände führen nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern setzen auch Treibhausgase und Schadstoffe frei und schädigen den Boden.
Die meisten Waldbrände, bei denen eine Ursache ermittelt werden kann, sind durch den Menschen verursacht - vor allem durch Brandstiftung, aber auch durch unvorsichtiges Verhalten.
Feuer im Wald verboten
In vielen Bundesländern ist es deshalb zu bestimmten Zeiten verboten, Feuer zu machen. In Niedersachsen etwa gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein generelles Rauch- und Feuerverbot im Wald. In Mecklenburg-Vorpommern gilt das Verbot sogar ganzjährig, außerdem dürfen nicht-öffentliche Waldwege nicht mit dem Auto befahren werden. Grundsätzlich sollten keine Zigarettenstummel im Wald entsorgt werden.
Auto nicht auf Waldwegen und Wiesen abstellen
Eine Feuergefahr geht auch von Kraftfahrzeugen aus, denn heiße Katalysatoren können auf trockenen und damit leicht entzündlichen Flächen einen Brand auslösen. Autos, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sollte man nur auf vorgesehenen Parkplätzen und nicht auf Waldwegen und Wiesen abstellen. Zudem sollten Waldwege nicht zugeparkt werden, denn sie sind für die Feuerwehr sehr wichtig, um schnell zum Einsatzort zu kommen.
Grillen nur auf ausgewiesenen Grillplätzen
Besondere Vorsicht ist beim Grillen geboten, das nur an entsprechend gekennzeichneten Plätzen erlaubt ist. Wer zu Hause grillt oder ein Lagerfeuer macht, sollte dafür am besten einen gepflasterten Bereich wählen und ausreichend Abstand zu Haus und Schuppen sowie zu Bäumen und Büschen halten. Bei Wind können Funken auf umliegende Gebäude oder ins Gebüsch fliegen und einen Brand auslösen. Bei starkem Wind oder Trockenheit am besten ganz auf Feuer verzichten.
Grillkohle richtig entsorgen
Wichtig ist zudem, Grillkohle anschließend richtig zu entsorgen und sie nicht an Sträuchern oder auf Laub abzukippen. Das gilt auch beim Grillen zu Hause: Glühende Kohlen nicht in die Mülltonne geben und im Blick behalten. Bei einem Mülltonnenbrand kann das Feuer auch auf Haus und Garage übergreifen. Stehen in der Garage etwa auch Gasflaschen oder ein E-Auto, kann es sogar zu einer Explosion kommen.
Grillkohle deshalb im Blick behalten und zunächst ausbrennen und abkühlen lassen. Wenn es schneller gehen soll, kann man die Glut mit viel Wasser aus Gartenschlauch oder Gießkanne ablöschen. Die ausgekühlte Asche anschließend in den Restmüll geben.
Grillkohle sicher anzünden
Damit die Kohle beim Grillen schneller brennt, nur Grillanzünder verwenden, die als solche deklariert sind und der Norm DIN EN 1860-3 entsprechen. Es gibt sie in fester, flüssiger oder gelartiger Form. Unbedingt vor dem Anzünden auf die Kohle geben und nicht auf die bereits brennende. Keinesfalls Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden, sie können zu Stichflammen führen oder eine gefährliche meterhohe Explosion verursachen.
