Trotz hoher Corona-Zahlen - Dänemark lockert Maßnahmen
Die Inzidenzen in Dänemark liegen bei über 2.000. Trotzdem lässt die Regierung das kulturelle Leben im Land ab Sonntag wieder anlaufen.
Das hat Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwochabend bekannt gegeben. Zuvor hatte Regierungschefin Mette Frederiksen die Öffnungen in Aussicht gestellt. Als Grund nannte Heunicke die hohe Impfquote und den milderen Verlauf bei Infektionen mit der Omikron-Variante, wodurch die Kliniken weniger belastet werden als befürchtet. Der "worst case" sei ausgeblieben, so der Minister. Er betonte aber auch, dass künftige Mutationen neue Risiken bergen könnten.
Theater, Hochschulen, Kinos und Konzertsäle öffnen jetzt wieder. Ursprünglich sollten sie bis Ende Januar geschlossen bleiben. 500 sitzende Gäste bei Innenveranstaltungen sind zugelassen. In gut zwei Wochen stehen laut Heunicke vielleicht noch weitere Öffnungen, etwa von Spaßbädern, in Aussicht. Seit Weihnachten waren Museen, Kinos, Zoos geschlossen.
Hohe Impfquote, milde Verläufe
Der Hintergrund für die Öffnungen ist, dass Dänemark mit der Omikron-Welle im Vergleich zu Deutschland zwei bis vier Wochen voraus ist. Experten haben dort weitgehend milde Verläufe beobachtet, was aber ihren Worten zufolge auch mit der hohen Impf- und Boosterquote zusammenhängt. Die Inzidenzen stehen auf Rekordniveau zwischen 1.500 im Grenzland und rund 3.000 in der Stadt Kopenhagen, Tendenz sogar noch leicht steigend. Mehr als eine Millionen Dänen, also gut jeder sechste, war bereits einmal infiziert.
Die Kliniken sind mit Covid-Fällen inzwischen etwa so stark wie im Winter vor einem Jahr belastet. Doch es gibt täglich deutlich weniger Todesfälle pro Tag, damals waren es etwa 30 pro Tag, jetzt etwa zehn. Mit Omikron sei die Lage stabil, nicht zuletzt durch die drei Millionen Impfungen innerhalb von sechs Wochen seit dem ersten Auftreten der Variante, erklärt Gesundheitsminister Heunicke. 55 Prozent der Dänen seien inzwischen geboostert.
Start der vierten Impfungen
Dänemark beginnt jetzt zudem mit der Verabreichung einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. Die wiederholte Auffrischung werde den "am meisten gefährdeten Bürgern" angeboten, insbesondere denjenigen, bei denen schwere Krankheiten diagnostiziert wurden, so Gesundheitsminister Heunicke. Die Behörden würden die Patienten in den kommenden Tagen kontaktieren.
Die Regierung verkündete zudem eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Gesundheitspasses: Der Pass läuft für doppelt Geimpfte demnach fünf Monate nach der zweiten Impfung ab. Zuvor waren es sieben Monate. Nach einer dritten Dosis ist der Ausweis unbegrenzt gültig.
