Karl-May-Spiele: Saison 2021 abgesagt
Die Corona-Pandemie hatte bereits im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg nicht stattfinden konnten. Auch dieses Jahr fallen sie aus.
Das Stück "Der Ölprinz" wird um ein weiteres Jahr auf 2022 verschoben, wie die Organisatoren mitteilten. "Wir hatten gehofft, dass Winnetou in diesem Sommer zurückkehren kann, aber leider ist das nicht möglich", sagte Geschäftsführerin Ute Thienel. "Das Risiko wäre einfach viel zu groß." Das wechselhafte und dynamische Corona-Geschehen lasse verantwortungsvolle Planungen für eine Veranstaltung dieser Art und Größenordnung nicht zu, begründete Thienel die Entscheidung. Wer bereits Eintrittskarten für die Spielzeit hat, kann diese auf das kommende Jahr umbuchen, hieß es vom Veranstalter. Auch die Umwandlung in einen drei Jahre gültigen Gutschein sei möglich. Wer möchte, bekomme den Kaufpreis erstattet.
Klaws, Hehn und Karrenbauer auch 2022 am Start
Premiere für das Stück soll nun am 25. Juni 2022 um 20.30 Uhr sein. Alle drei Hauptdarsteller werden ihre Rollen behalten: Alexander Klaws bleibt als Winnetou im Sattel und auch die Gaststars Sascha Hehn als Ölprinz und Katy Karrenbauer als Rosalie Ebersbach sind dabei. Die Karl-May-Saison soll dann bis zum 4. September 2022 laufen. Sascha Hehn freut sich bei aller Enttäuschung jetzt auf 2022: "Es wird Zeit, dass der Ölprinz am Kalkberg endlich auf die Bühne kommt."
Katy Karrenbauer wäre gerne dieses Jahr zusammen mit den Fans am Kalkberg gewesen, "aber die Umstände lassen es leider nicht zu". Alexander Klaws hätte gerne für die Fans gespielt. "Aber so, wie die Dinge liegen, ist es nicht möglich. Das frustriert total, weil wir eine schlechte Nachricht verkünden müssen, für die wir nicht das Geringste können", meinte er.
Millionen-Defizit für 2021
Die Kalkberg GmbH hatte vor der Absage der Saison nach eigenen Angaben ein Hygienekonzepte erarbeitet und verschiedene Szenarien durchgespielt. Es seien aber zu viele Fragezeichen geblieben. So sei völlig unklar, wie viele Zuschauer ins Stadion dürfen, sagte Geschäftsführerin Thienel. Sie rechnetet vor, dass mindestens 200.000 Zuschauer kommen müssten, um die Kosten einzuspielen. Seit 2013 waren jeweils neue Besucherrekorde aufgestellt worden. Zuletzt war sogar die Marke von 400.000 Besuchern übertroffen worden. "Wenn wir die Produktionskosten von rund fünf Millionen Euro erst einmal aktiviert haben, gibt es kein Zurück mehr, dann müssen wir auch spielen dürfen", sagte sie. Für 2021 rechnet die Kalkberg GmbH mit einem Defizit von etwa 1,7 Millionen Euro, das durch Rücklagen gedeckt sei.
