Immer mehr gefälschte Impfpässe im Umlauf
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein ermittelt immer öfter wegen gefälschter Impfpässe. Nach Angaben einer Sprecherin wurden allein in der vergangenen Woche 100 neue Fälle aufgedeckt.
Die Zahl der gefälschten Impfpässe steigt laut LKA besonders stark seit Ende November - seitdem gilt in Schleswig-Holstein die 2G-Regel. Ein Großteil der nachgemachten Dokumente fällt demnach in Apotheken auf. Aber auch Arbeitgeber stellen bei ihren vorgeschriebenen Kontrollen vermehrt fest, dass Mitarbeiter gefälschte Impfpässe verwenden.
Hinzu kommen Fälle, die die Polizei oder kommunale Ordnungsdienste bei ihren Überprüfungen feststellen. Außerdem gibt es laut LKA auch Hinweise aus der Bevölkerung. Sie melden Menschen, die gefälschte Impfpässe besitzen, anbieten oder sogar selbst herstellen. Landesweit ermittelt das Landeskriminalamt inzwischen in mehr als 450 Fällen.
Apotheken wird Aufspüren gefälschter Impfpässe erleichtert
Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) mitteilte, können die Apotheken seit Donnerstag bei der Ausstellung von digitalen Corona-Impfzertifikaten eine neue Funktion zur Chargenprüfung nutzen, um Impfpassfälschungen zu erkennen. Bisher konnten die rund 18.000 Apotheken in Deutschland nur "Identitäts-, Vollständigkeits- und Plausibilitätschecks" vornehmen, wie der der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, betont.
Mit der Chargenprüfung kommt nun ein weiteres Instrument hinzu. Damit könnten laut Dittrich Apotheken prüfen, ob die im Aufkleber des Impfpasses abgedruckte Chargennummer zu den in Deutschland verimpften Dosen der Corona-Impfstoffe passe. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gibt Impfstoffe jeweils chargenweise frei. Dadurch lässt sich auch im Einzelfall feststellen, ob eine bestimmte Corona-Impfung tatsächlich im Zeitraum zwischen Freigabe- und Verfallsdatum der angegebenen Charge erfolgt ist.
