Waldbrandgefahr in Schleswig-Holstein steigt
Wegen der erwarteten hohen Temperaturen in den kommenden Tagen besteht auch im Norden erhöhte Waldbrandgefahr. Die Feuerwehr gibt Tipps, was jetzt zu beachten ist.
In mehreren europäischen Ländern kämpfen Einsatzkräfte gerade gegen zahlreiche große Waldbrände. Auch in Schleswig-Holstein soll die Waldbrandgefahr wegen der erwarteten hohen Temperaturen und der damit einhergehenden Trockenheit in dieser Woche steigen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlicht täglich einen Index, der angibt, wie hoch die regionale Waldbrandgefahr ist: den sogenannten Waldbrandindex.
Waldbrandindex könnte auf 3 bis 4 ansteigen
Während der Waldbrandindex derzeit noch bei Gefahrenstufe 1 oder 2 liegt, kann er laut DWD in den kommenden Tagen vor allem in südlichen Teilen des Landes auf 3 bis 4 ansteigen. Der Waldbrandindex gibt in einem Stufenmodell das Risiko für die Entstehung von Waldbränden an und reicht von 1 (= keine Gefahr) bis maximal 5 (= sehr hohe Gefahr).
Bei Waldbrandstufe 4 könnten einzelne Waldabschnitte oder Parkplätze gesperrt werden, generell sollten Spaziergängerinnen und Spaziergänger die erkennbaren Waldwege nicht mehr verlassen. Bei Stufe 5 könnten sogar ganze Wälder gesperrt werden, sodass sie außer vom Forstpersonal nicht mehr betreten werden dürfen. Bei Waldbrandstufe 3 gilt bereits erhöhte Vorsicht.
Landesbrandmeister warnt vor Flächenbränden
"Dadurch dass es längere Zeit nicht geregnet hat und das Unterholz ziemlich trocken ist, kann es sehr schnell zu Bränden kommen", sagte Landesbrandmeister Frank Homrich am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Im Norden gebe es vor allem die Gefahr sogenannter Vegetationsbrände, sagte Homrich.
Laut Feuerwehr haben im Sommer rund 85 Prozent der Wald- und Flächenbrände eine nicht natürliche Ursache. Sie entstehen zum Beispiel durch weggeworfene Zigaretten, falsch entsorgtes Grillgut oder Glasmüll. Glasflaschen könnten bei Hitze als Brennglas wirken und bei Sonneneinstrahlung Feuer entfachen, erklärte Landesbrandmeister Homrich und verwies zudem auf die ausgehenden Gefahren von Katalysatoren im Wald abgestellter Autos. Zurzeit sollte in Wäldern definitiv nicht geraucht und auch kein offenes Feuer gemacht werden, appellieren die Einsatzkräfte. Im Garten sollte außerdem kein Unkraut abgebrannt werden. Wenn es im Wald brennen sollte, rät die Feuerwehr: Quer zum Wind flüchten und nicht in die Rauchwolken hineingehen.
Feuerwehren gut ausgestattet
Die nach der Hitze vorhergesagten Niederschläge würden die Situation voraussichtlich nur geringfügig entspannen, so Homrich. "Das ist wie mit der heißen Herdplatte und dem Tropfen, der darauf schnell verdunstet." Die Feuerwehren seien jedoch gut ausgestattet und könnten schnell eingreifen. Generell ist die Zahl der Waldbrände in Schleswig-Holstein niedrig. Besonders kräftezehrend für Feuerwehren sind Brände in Moorgebieten - wie zum Beispiel im vergangenen Jahr in Henstedt-Ulzburg auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern.