Ukrainischer Außenminister auf Stippvisite beim UKSH in Lübeck
Der ukrainische Außenminister Kuleba ist am Freitag zu Gast beim G7-Treffen mit seinen Amtskollegen in Weißenhaus an der Ostseeküste gewesen. Er machte auch einen Abstecher nach Lübeck.
Dmytro Kuleba besuchte in der Hansestadt den Campus des UKSH. Er reiste an, um Danke zu sagen - weil die Universitätskliniken in Kiel und Lübeck viele Verletzte aus dem Kriegsgebiet behandeln. Der ukrainische Außenminister war sichtlich bewegt und bedankte sich gleich mehrfach für die Unterstützung. Er sei sehr dankbar für die große materielle Hilfe und die Unterstützung, die das UKSH seinem Land seit Beginn des Krieges und auch zuvor geleistet habe, sagte er am Freitag bei seinem Besuch.
Das UKSH hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Krieges in der Ukraine zusammen mit anderen Unternehmen und der Landesregierung Spenden und Hilfsgüter im Wert von mehr als 3,2 Millionen Euro in die Ukraine geschickt. "Ich weiß von keiner anderen Klinik in Deutschland, die so viel für die Ukraine gemacht hat", sagte Hryhoriy Lapshyn. Der Chirurg aus der westukrainischen Stadt Lwiw arbeitet seit 2014 am UKSH in Lübeck und hat einen großen Teil der Hilfe mit organisiert.
Jobs für 61 Pflegekräfte aus der Ukraine
In Kiel und Lübeck wurden laut UKSH-Vorstandschef Jens Scholz bisher rund 500 Patientinnen und Patienten aus dem Kriegsgebiet medizinisch versorgt. "Außerdem stellt das Uniklinikum gerade 61 Pflegekräfte aus der Ukraine ein, um ihnen eine berufliche Perspektive bei uns in Schleswig-Holstein zu ermöglichen", sagte Scholz.
Kuleba im Gespräch mit dem Personal
Der Besuch Kulebas fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, praktisch alle Wege im Zentralklinikum waren durch Polizeibeamte abgesichert. Kuleba wurde vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk und Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU) begleitet. "Uns ist in den vergangenen Wochen oft vorgeworfen worden, dass wir undankbar seien", sagte er. "Doch wir sind sehr wohl dankbar für diese Unterstützung, die meine Landsleute seit fast 80 Tagen des Krieges erleben. Für diese Empathie und diesen Willen zu helfen, den wir heute gesehen haben, kann man nicht genug Danke sagen", sagte der Botschafter. Außenminister Kuleba nahm sich am Ende des Besuchs noch Zeit für kurze Gespräche mit Pflegekräften.
