Geflüchtete in SH: Warteschlangen und Suche nach Schlafplätzen
Täglich steigt die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten und Schutz suchen. Die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein versuchen, viele Plätze zum Schlafen zu schaffen.
In Lübeck haben sich am Freitag vor dem Verwaltungszentrum am Mühlentor lange Warteschlangen von Geflüchteten aus der Ukraine gebildet. Dort können sie nach der Registrierung, die im Bürgerbüro in der Innenstadt angesiedelt ist, finanzielle Unterstützung und Krankenschutz nach dem Asylbewerbergesetz bekommen. Die ersten Wartenden hatten sich bereits morgens um fünf Uhr bei eisiger Kälte eingefunden. Es würden derzeit weitere Angestellte für diese Verwaltungsaufgaben zusammengezogen und die Prozesse optimiert. Aber das werde einige Tage dauern, hieß es auf NDR Nachfrage von der Stadt Lübeck.
Kapazitäten könnten ausgebaut werden
Derzeit tun die Kommunen alles, um die Menschen aus der Ukraine unterzubringen - in Turnhallen, Jugendherbergen, kommunalen Wohnungen oder auch privat. Neumünster bietet Platz für 300 Geflüchtete. Die Zahl könne sogar auf 400 erhöht werden, so ein Sprecher der Stadt. Lübeck hat 600 Schlafplätze vorbereitet - hinzu kommen noch mal 400, die von der Organisation "Epunkt" angeboten werden. Die Agentur sammelt und koordiniert die Hilfsangebote gemeinsam mit der studentischen Initiative "Corona Couch".
In Flensburg sind laut Stadt mehr als 270 Geflüchtete registriert, die entweder in städtischen Unterkünften oder auch privat untergebracht sind. "Wir sind laufend dabei, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen", sagte Stadtsprecher Clemens Teschendorf. Die Stadt Neumünster hat nach Angaben eines Sprechers eine Notunterkunft für 300 Geflüchtete eingerichtet, die bei Bedarf auf 400 Plätze aufgestockt werden kann. Derzeit seien in Neumünster aber viele Flüchtlinge auch privat untergebracht, sagte der Sprecher. Eine genaue Anzahl nannte er nicht.
Unterstützung auch aus den Kreisen
Auch die Kreise helfen, wie etwa Plön. Die Verwaltung hat nach eigenen Angaben in einer Turnhalle in Preetz rund 90 Menschen untergebracht. Auch die Kreise sind nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, bei Bedarf Geflüchtete unterzubringen. Nach Angaben aus dem Kreis Pinneberg sind dort aktuell 1.500 Menschen aus der Ukraine registriert. Die höchsten Zahlen an Geflüchteten haben demnach die Städte Elmshorn, Pinneberg und Wedel. In der Notunterkunft des Kreises im ehemaligen Krankenhaus in Wedel befinden sich zurzeit 170 Menschen, die in den kommenden Tagen auf die Kommunen verteilt werden. Täglich kommen weitere Geflüchtete dazu.
Die Hilfsbereitschaft der Kommunen ist also da - allerdings sind nach Angaben der Behörden vom Land bislang keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge zugewiesen worden.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Flüchtlinge
