Turbulente Saison bei Karl May: Veranstaltende ziehen positive Bilanz
In Bad Segeberg sind am Sonntag die diesjährigen Karl-May-Spiele zu Ende gegangen. Von Corona-Ausfällen über Zuschauerrekorde - es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. Dennoch ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz.
So eine Saison gab es noch nie, sagt Ute Thienel, Geschäftsführerin der Kalkberg GmbH, die die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg veranstaltet. Bei der Premiere fehlte der Hauptdarsteller Alexander Klaws wegen Corona. Später fiel Klaws wegen der Langzeitfolgen noch einmal für mehrere Vorstellungen aus. Sascha Hödl, der eigentlich zwei andere Rollen spielte, sprang für den Hauptdarsteller ein.
Im Interview mit NDR Schleswig Holstein zeigt sich Alexander Klaws erschöpft - zum einen von einer turbulenten Saison, zum anderen aufgrund der gestrigen Abschlussfeier: "Wir haben die Sau rausgelassen".
Kontroversen hinter den Kulissen
Darüber hinaus wurde zuletzt in den Medien hitzig darüber debattiert, ob die Abenteuergeschichten von Karl-May überhaupt noch in die heutige Zeit passen. Nach Kritik hatte der Verlag Ravensburger zwei Winnetou-Kinderbücher aus dem Verkauf genommen. Demnach hätten die Titel Gefühle anderer verletzt. Man sei angesichts der geschichtlichen Wirklichkeit zu der Überzeugung gekommen, dass hier ein "romantisierendes Bild mit vielen Klischees" gezeichnet werde, hieß es. Eine repräsentative YouGov-Umfrage hat inzwischen ergeben, dass gut zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und -bürger die Entscheidung für falsch halten.
Karl-May-Spiele mit Zuschauerrekord zu Ende gegangen
Derweil tat die Debatte dem Besucherstrom am Kalkberg keinen Abbruch - im Gegenteil: Die diesjährigen Karl-May-Spiele sind mit einem Zuschauerrekord zu Ende gegangen. Insgesamt sahen 406.925 Menschen "Der Ölprinz" in 72 Vorstellungen.
Für das kommende Jahr ist das Stück "Winnetou I - Blutsbrüder" geplant. Alexander Klaws wird erneut in Winnetous Sattel steigen.