Ein junger Mann hält im Hauptbahnhof in Oldenburg ein 9-Euro-Ticket der Deutschen Bahn in der Hand. © picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich Foto: Hauke-Christian Dittrich

Nachfolge für Neun-Euro-Ticket - SPD fordert Sondervermögen

Stand: 05.09.2022 16:57 Uhr

Teil des neuen Entlastungspakets ist auch ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket. Opposition und Landesregierung befürworten das, die Finanzierung ist jedoch noch unklar.

Am Sonntag hat die Berliner Ampel-Koalition ihr Entlastungspaket vorgstellt. Ein Teil davon: die Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket. Es soll zwischen 49 und 69 Euro kosten. 1,5 Milliarden Euro will der Bund dafür geben - unter der Bedingung, dass auch die Länder nochmal genau so viel zahlen.

SPD fordert ein Sondervermögen

Die Opposition im schleswig-holsteinischen Landtag macht nun Druck auf die schwarz-grüne Landesregierung und fordert sie auf, die Ticket-Pläne der Bundesregierung zu unterstützen und das Nahverkehrsangebot im Land mit einem Sonderprogramm deutlich auszubauen. SPD-Fraktionschef Thomas Losse-Müller sagte, dass nach dem Landesnahverkehrsplan schon jetzt nur die Hälfte der Ziele für eine Mobilitätswende erreicht werden. "Wenn wir wollen, dass Schleswig-Holstein 2045 klimaneutral wird, was im Gesetz steht, dann muss das Land jetzt investieren", sagte Losse-Müller. Seine Forderung: Die schwarz-grüne Koalition soll - an der Schuldenbremse vorbei - ein Sondervermögen für den Ausbau des Nahverkehrs auflegen.

Thomas Losse-Müller spricht bei der Aktuellen Stunde im Landtag © NDR
AUDIO: Losse-Müller: "Land muss jetzt investieren" (1 Min)

Madsen: Probleme bei der Finanzierung

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht bei der Finanzierung eher den Bund in der Pflicht. Gerade auf dem Land müssten deutlich mehr Busse und Bahnen fahren, damit die Menschen das günstige Ticket überhaupt nutzen könnten und dafür fehle das Geld, sagte Madsen NDR Schleswig-Holstein. Der Bund müsse einspringen.

Harms: Landesregierung soll mitfinanzieren

Der Fraktionsvorsitzende des SSW, Lars Harms, fordert, dass die Landesregierung jetzt klar und deutlich sagen solle, dass sie die Nachfolgelösung für das Neun-Euro-Ticket mitfinanziere. "Insbesondere Pendler, die es in Schleswig-Holstein zuhauf gibt, werden hier massiv entlastet."

Fahrgastverband: Angebot ausbauen

Auch der Fahrgastverband Pro Bahn will vor allem das Angebot ausbauen. Prinzipiell sei ein günstiges, deutschlandweites Ticket für 69 Euro super, heit es. Verbandssprecher Karl-Peter Naumann wünscht sich aber auch günstige, regionale Varianten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 05.09.2022 | 13:00 Uhr

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