Ministerpräsident Günther fordert Unterstützung für Stadtwerke
Vor dem Hintergrund drohender Gasknappheit fordert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vom Bund mehr Unterstützung für die Stadtwerke. Außerdem plädiert er dafür, weniger zu heizen.
Die Stadtwerke würden extrem unter den hohen Gaspreisen leiden, sagte Günther. Um Insolvenzen zu verhindern und Dominoeffekte zu vermeiden, bräuchten die Unternehmen einen Schutzschirm. Die bisherigen Zusagen des Bundes reichen aus Günthers Sicht nicht aus. Der wirtschaftliche Zusammenbruch einzelner Versorger - besonders von Grundversorgern vor Ort - hätte unkalkulierbare Folgen.
Ministerien und Wirtschaft bereiten sich vor
Mit der Wirtschaft in Schleswig-Holstein stünden die verantwortlichen Ministerien im Austausch, um die Lage zu analysieren und zu bewerten, sagte Günther. "Im Falle einer sich abzeichnenden Mangelsituation müssen wir es Unternehmen schnell ermöglichen, auf die Nutzung von Gas zu verzichten und andere Energieträger zu nutzen, wenn dies technisch möglich ist." Es sei in einer solchen Situation nicht sinnvoll, Gas beispielsweise zur Verstromung zu nutzen, wenn es zugleich für andere Branchen wie die Chemie zwingend benötigt wird.
Günther: Raumtemperatur am Arbeitsplatz senken
Der CDU-Politiker fordert vom Bund außerdem, die Regeln zur Raumtemperatur in Arbeitsstätten anzupassen. Momentan sind für Arbeiten im Sitzen 20 Grad vorgeschrieben. Eine Senkung findet Günther nicht nur angemessen, sondern auch sinnvoll. Auch die Landesverwaltung werde ihren Energieverbrauch drosseln müssen.
Jeder sollte Energie sparen

Und auch Verbraucherinnen und Verbraucher sieht Günther in der Pflicht. "Wir müssen Energie sparen, und jeder muss seinen Teil dazu beitragen: Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft, Industrie und auch Verwaltungen", sagte Günther. "Sonst wird es sehr, sehr schwierig." Um die Abhängigkeit von fossilen Energien schneller zu verringern, sollen laut Günther schon im kommenden Winter Wärmepumpen und Batteriespeicher gefördert werden.
Mehr Tempo bundesweit forderte Günther bei langfristig angelegten Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien. Schleswig-Holstein sei hier Vorreiter, etwa bei Windenergie. Auch für Freiflächenphotovoltaik gebe es weitere Beschleunigungsmaßnahmen. So werde die Pflicht zu einem Raumordnungsverfahren ab einer Größe von 20 Hektar abgeschafft.
