Synodale sitzen im Plenum  der Landessynode während einer Tagung. © Susanne Hübner / Nordkiche Foto: Susanne Hübner

Mehreinnahmen: Nordkirche unterstützt Hilfsprojekte

Stand: 18.09.2022 11:34 Uhr

In Travemünde haben seit Donnerstag 150 Vertreterinnen und Vertreter der Nordkirche über neue theologische Grundlinien und die Ausrichtung ihrer Arbeit diskutiert. Sie beschlossen auch, was mit Mehreinnahmen durch die Energiepreispauschale passieren soll.

Die evangelische Nordkirche hat die Weiterentwicklung ihres Zukunftsprozesses "horizonte hoch 5" beschlossen. Zum Ende ihrer dreitägigen Beratungen in Lübeck-Travemünde erteilte die Landessynode der Kirchenleitung am Sonnabend den Auftrag zur weiteren Konkretisierung der vorgelegten Handreichung. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bezeichnet die Entscheidung als "klare Priorisierung der Zukunftsaufgaben der Nordkirche". In der vorangegangenen Aussprache war das Papier kontrovers diskutiert worden.

Kinder, Senioren und Azubis sollen unterstützt werden

Bei ihrer dreitägigen Sitzung hatte die Landessynode zudem mit großer Mehrheit Gesetzesänderungen beschlossen, die es unter anderem jungen Pastorinnen und Pastoren künftig erleichtern soll, nach ihrer Ausbildung eine geeignete Pfarrstelle zu finden. Ebenfalls mit großer Mehrheit wurde beschlossen, die rund 5,1 Millionen Euro Mehreinnahmen an Kirchensteuern durch die Energiepreispauschale für besonders von der Krise betroffene Familien, Kinder, Senioren, Auszubildende und Studierende zu verwenden. Drei konkrete Projekte wurden bereits ausgewählt, darunter auch Hausaufgabenbetreuung und warme Mittagessen für Kinder. Die Mehreinnahmen sollen ausschließlich zweckgebunden eingesetzt werden.

Nordkirche unterstützt Vereinte Nationen im Ukraine-Krieg

Zum Start der Tagung hatte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt außerdem erklärt, dass die Nordkirche die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen im Ukraine-Krieg unterstütze. Dazu sei auch kurzzeitiges militärisches Handeln notwendig. Mit der einen Hand müsse ein Aggressor zurückgewiesen, mit der anderen Hand an Friedensperspektiven gearbeitet werden.

Zudem hat die Nordkirche ihre Arbeit für Geflüchtete gestärkt. Mehr als 4,3 Millionen Euro werden zwischen 2023 und 2027 bereitgestellt. Ziel sei die Förderung der sehr unterschiedlichen Arbeit der Flüchtlingsbeauftragten in den Kirchenkreisen, außerdem erhalte die Rechtsberatungsstelle "Fluchtpunkt" in Hamburg Unterstützung. In ihrem Bericht der Kirchenleitung erklärte die Landesbischöfin, dass die Nordkirche für 2023 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 530 Millionen Euro, und damit einen ausgeglichenen Haushalt erwarte. Die Nordkirche hat nach eigenen Angaben mehr als 1,8 Millionen Mitglieder in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.

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