Madsen fordert mehr Geld für Nahverkehr
Vor dem Treffen der Verkehrsminister zur Nachfolge des Neun-Euro-Tickets hat Claus Ruhe Madsen (parteilos) klare Zusagen des Bundes gefordert. Der Ausbau des Nahverkehrs müsse Priorität haben.
Am Montag treffen sich die Verkehrsminister der Länder mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), um über die Nachfolge des Neun-Euro-Tickets zu beraten. Im Vorfeld sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos), der Ausbau des Nahverkehrs müsse Vorrang haben.
Bundesregierung muss Geld für Infrastruktur zusichern
"Ich habe so ein bisschen das Gefühl, wir sitzen alle im Zug und wenn wir nach vorne schauen, sehen wir, dass unsere Gleise aufhören, aber wir diskutieren darüber, ob wir nicht unsere Fahrkarten preiswerter machen sollen", sagte Madsen der Deutschen Presse Agentur. Der Bund müsse zusichern, dass die Länder Geld für den Ausbau der Infrastruktur erhalten.
Sonst müsse Schleswig-Holstein das Angebot zusammenstreichen, anstatt es wie geplant auszubauen, erklärte Madsen. Dann sei der öffentliche Nahverkehr trotz eines günstigen Tickets nicht attraktiv. Dennoch hält der Minister ein Nachfolgemodell für das Neun-Euro-Ticket für richtig.
Nahverkehr in SH bereits unterfinanziert
Bereits jetzt ist Nahverkehr in Schleswig-Holstein unterfinanziert. Um die bis 2027 geplanten Ausbau-Maßnahmen umzusetzen, fehlen - laut Landesnahverkehrsplan Stand November 2021 - ohnehin schon 162 Millionen Euro. "Wir brauchen in den nächsten zehn Jahren weit über eine Milliarde Euro, wahrscheinlich sogar zwei Milliarden oder mehr", meint Madsen.
Die Bundesregierung hatte angekündigt, jährlich 1,5 Milliarden Euro für ein neues Nahverkehrs-Ticket auszugeben - unter der Bedingung, dass die Länder nochmal genau so viel zahlen. Bürgerinnen und Bürger sollen zwischen 49 und 69 Euro im Monat dafür zahlen müssen. Das neue Ticket würde Schleswig-Holstein laut Madsen in den kommenden zehn Jahren 400-500 Millionen Euro kosten.
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