Landesjagdverband kämpft gegen Rotwild-Inzest
Straßen und Eisenbahnstrecken sorgen dafür, dass der Bewegungsradius von Rotwild im Land stark eingeschränkt ist. Daher kommt es immer häufiger zu Inzest. Der Landesjagdverband fordert daher mehr Wildbrücken über Verkehrsachsen.
Verformte Unterkiefer, zu kurze Beine und andere Fehlbildungen bei Rotwild haben Jäger in Schleswig-Holstein in den vergangenen Monaten häufiger entdeckt. Laut Frank Zabel vom Landesjagdverband (LJV) gibt es zwischen den Gruppen zu wenig genetischen Austausch. Deshalb fordert er Wildbrücken. "Man hat das Gefühl, dass wir auf der ganzen Welt die Tiere und die Natur schützen. Nur das wir vor der eigenen Haustür unsere Hausaufgaben nicht machen", sagte Zabel, der betonte, dass es ein "weiter so" nicht geben dürfe. Wenn sich nichts ändert, bestünde die Gefahr, dass das Rotwild ausstirbt.
Achse Lübeck-Hamburg besonders problematisch
Gerade Autobahnen, viel befahrene Straßen und Bahnstrecken sind für das Rotwild unüberwindbare Grenzen in Schleswig-Holstein, erläutert Zabel. Die Tiere könnten deshalb nicht in entferntere Gebiete wandern, um sich dort mit familienfremden Artgenossen zu paaren. Das Problem sei besonders an der Achse Lübeck-Hamburg sehr groß. Neben der A1 gibt es dort auch noch die Bahnstrecke, über die künftig der Fehmarn-Belt-Verkehr rollen soll. Deshalb fordern Zabel und der LJV dringend innovative Querungshilfen, nicht nur für Rotwild.
