Ein Flur im Kindergarten mit zwei Kindern und einer Betreuerin. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Foto: Monika Skolimowska

Land plant Möglichkeit, Kita-Gruppen zu vergrößern

Stand: 25.04.2022 17:52 Uhr

Das Land will geflüchtete Familien aus der Ukraine mit einem Förderprogramm unterstützen und plant gleichzeitig Kitas die Möglichkeit zu geben, befristet die Gruppengröße zu erhöhen.

Das Sozialministerium will den Kitas im Land mit einer Gesetzesänderung die Möglichkeit geben, die Gruppengröße befristet bis Ende Juli 2023 zu erhöhen. Diese Option soll dann greifen, wenn ukrainische Flüchtlingskinder sonst in einer Region keinen Kita-Gruppenplatz bekommen würden. Es handelt sich um eine freiwillige Entscheidung für die einzelnen Kitas, an der auch die Elternvertretung beteiligt werden und für die eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden muss.

Maximal 25 Kinder pro Gruppe, aber mit neuen Hilfskräften

In einer Gruppe mit Kindern, die älter als drei Jahre sind, könnten dann laut Sozialministerium maximal drei Kinder aus der Ukraine dazukommen. Bisher gilt in diesem Bereich, dass zwei Fachkräfte 20 Kinder betreuen, mit einer Ausnahmeregelung auch 22. Die neue maximale Gruppengröße läge dann bei 25. Zur Unterstützung soll dann in solchen Fällen eine zusätzliche Hilfskraft eingestellt werden. Allerdings sind die Kitas durch die Pandemie schon stark am Limit. Die SPD hat die Pläne in der vergangenen Woche deswegen bereits kritisiert. Der Staatssekretär im Sozialministerium, Matthias Badenhop (FDP), betont aber, dass es eben keine Maßnahme ist, die erzwungen wird - sondern die Kita vor Ort entscheidet, ob sie es beantragt. Badenhop spricht da von einem Beitrag zur Solidarität.

15 Millionen Eure für geflüchtete Familien

Neben den neuen Rahmenbedingungen für die Kita-Betreuung von ukrainischen Flüchtlingskindern plant das Land ein Aktionsprogramm für geflüchtete Familien. Wenn der Landtag in dieser Woche zustimmt, stehen 15 Millionen Euro etwa für Vereine oder Familienbildungsstätten bereit. Unterstützt werden sollen vor allem niedrigschwellige frühpädagogische Angebote, Angebote zur Sprachförderung von Kindern, Angebote der Begegnung und des Austauschs von Familien, sowie Angebote zur Unterstützung beim Zugang zu Bildung, Betreuung und zum Gesundheitswesen. Die Pläne sind in dieser Woche Thema im Landtag und sollen, wenn der Landtag zustimmt, im Mai in Kraft treten.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 25.04.2022 | 17:00 Uhr

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