Jugendgewalt am Südermarkt: Keine kurzfristigen Lösungen in Sicht
In Heide haben sich am Dienstag erstmals verschiedene Behörden zu einem Runden Tisch zum Thema Jugendgewalt am Heider Südermarkt getroffen. Ein 20-Jähriger war bei einer Schlägerei so schwer verletzt worden, dass er eine Woche später starb.
Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat (SPD) hatte nach zahlreichen Straftaten wie Bedrohung, Raubüberfällen und Schlägereien zu der Gesprächsrunde eingeladen. Mit dabei waren das "Lokale Bündnis für Familie", Vertreter der Kirche und der Heider Sportvereine, Schulleiter, Einzelhandel, Stadtmarketing und auch das Jugendamt und die Polizei. Konkrete Beschlüsse gab es nicht. Allen sei klar, dass man das Problem mit der Jugendgewalt am Südermarkt nur gemeinsam lösen könne, sagte Heides Bürgermeister nach dem Treffen am Dienstagabend.
Verabredet wurde, dass es künftig zusätzliche Freizeitangebote für die Jugendlichen vom Südermarkt geben soll. Mit den Angeboten wolle man die Jugendlichen erreichen, die noch nicht straffällig geworden sind, meinte Schmidt-Gutzat. Des weiteren wurden Arbeitsgruppen mit Ansprechpartnern gebildet. Einen weiteren Runden Tisch soll es Anfang Juli geben.
Heider Polizei: Nicht zielführend für akute Maßnahmen
Heides stellvertretender Polizeichef Thomas Schulz sagte, das Treffen sei aus Sicht der Polizei nicht zielführend für akute Maßnahmen gewesen. Kurzfristige Lösungen müssten gemeinsam mit der Polizei und der Stadt sowie dem Kreisjugendamt erarbeitet werden, so Schulz weiter.
Anfang April hatte die Polizei-Direktion den Südermarkt zum sogenannten gefährlichen Ort erklärt, das heißt: Die Beamten dürfen dort ohne konkreten Verdacht Personen kontrollieren und durchsuchen. Die Einstufung zum "gefährlichen Ort" hatte die Polizei jetzt um drei Monate verlängert.
Keine Patent-Rezepte
Heides Einzelhändler sind dankbar für die starke Polizei-Präsenz in der Innenstadt. Die Beamten werden regelmäßig zum Südermarkt gerufen, über 40 Straftaten wurden dort in einem Zeitraum von vier Wochen angezeigt: Bedrohung, Raubüberfälle und immer wieder Prügeleien. Laut Ingo Schallhorn vom WGV macht die Polizei einen "Super-Job". Seine Hoffnung: "Wir müssen es gemeinsam schaffen, dass sich alle Bürger wieder in unserer schönen Stadt sicher fühlen - auch auf dem Südermarkt - und dass die Leute wieder gerne in unsere schöne Innenstadt kommen." Nach dem ersten Treffen zeigt sich jedoch, dass es wohl noch eine Zeit lang dauern wird, bis es konkrete Lösungen gibt.
