"Honfleur" der FSG auf dem Weg nach Norwegen
Die Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) ist ihr vorerst letztes Schiff los. Am Sonntagmittag wurde die halbfertige Großfähre "Honfleur" von zwei Schleppern aus der Flensburger Förde gezogen.
Es geht nach Norwegen, zum ehemaligen Besitzer der FSG, Kristian Siem, der das Schiff gekauft hat. Ursprünglich hatte die französische Reederei "Brittany Ferries" die 187 Meter lange "Honfleur" in Auftrag gegeben, war jedoch vom Kauf zurückgetreten, weil sich der Bau immer wieder verzögerte.
Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit
Noch im August hatte man in der FSG-Belegschaft gehofft, die "Honfleur" doch noch weiterbauen zu können und so in der angeschlagenen Werft Jobs zu erhalten. Doch Kristian Siem, dem das Schiff mittlerweile gehört, erteilte dem eine Absage. Nun gibt es keine Aufträge mehr.
Die FSG hatte im April einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Flensburg gestellt. Die Produktion stand wegen der Corona-Pandemie monatelang still, alle Mitarbeiter waren in Kurzarbeit. Die Werft war 2019 von Investor Lars Windhorst übernommen worden. Der hatte versprochen, der FSG neue Aufträge zu verschaffen, konnte aber bislang sein Versprechen nicht einlösen.