Hohe Spritkosten: Busunternehmen haben finanzielle Probleme
Die hohen Spritpreise führen auch bei vielen Busunternehmen im Land zu finanziellen Schwierigkeiten. Die Betriebe fordern rasche Entlastungen, manche drohen sogar mit der Einstellung des Busverkehrs.
Die hohen Spritpreise belasten nicht nur Autofahrer, sondern auch die Busunternehmen in Schleswig-Holstein. Im Kreis Ostholstein ist die Lage so ernst, dass die Betriebe bereits ankündigten, in der kommenden Woche den Linienverkehr und die Schülerbeförderung einzustellen, sofern es keine Ausgleichszahlungen vom Kreis gibt. Denn die Unternehmen seien in ihrer Existenz bedroht, erklärt Joachim Schack, Geschäftsführer des Omnibusverbands Nord (OVN) in einem offenen Brief an den Kreis. Nach eigenen Angaben beträgt der Spritpreis-Defizit bei den Unternehmen im Kreis schon jetzt rund 600.000 Euro. Und auch in anderen Kreisen kämpfen Busunternehmen mit finanziellen Problemen.
Finanzspritze von den Kreisen gefordert
Einer von ihnen ist Busunternehmer Uwe Vogt aus Albersdorf (Kreis Dithmarschen). Weil das Geschäft mit dem Linien- und Schülerverkehr Verluste macht, lebt er momentan vom Ersparten. "Wenn wir da nicht von irgendwo her in absehbarer Zeit eine Unterstützung bekommen, werden wir diesen Linienverkehr nicht mehr aufrechterhalten können".
Die Hilfe erwarten die Betriebe von den Kreisen, denn die sind für den Busverkehr zuständig. Die Busfirmen haben als Subunternehmen über Umwege Verträge mit den Kreisen. Der Deal: Sie bedienen die Linien und bekommen dafür einen Fixbetrag. Auf den gestiegenen Spritkosten aber bleiben sie erst einmal sitzen.
Runder Tisch in Ostholstein geplant
Im Kreis Ostholstein sei der Politik das Problem bewusst, sagte Kreissprecher Thomas Jeck. Der Kreistag habe in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen nach einer Lösung zu suchen. Laut Schack soll es jetzt einen runden Tisch zu dem Thema geben. Weiter ist offenbar der Kreis Rendsburg-Eckernförde. Er überweist den betroffenen Unternehmen nach eigenen Angaben bereits seit Mai höhere Abschläge.
Busunternehmer fühlen sich im Stich gelassen
Anders sieht es im Kreis Schleswig-Flensburg aus. Hier würden nach Angaben einer Busunternehmerin seit Monaten Gespräche laufen - bislang allerdings ohne Ergebnis. Und auch im Kreis Dithmarschen habe Busunternehmer Uwe Vogt noch kein zusätzliches Geld gesehen. Er fühlt sich im Stich gelassen. Seine Forderung an die Verantwortlichen ist klar: "Ich sehe es nicht ein, kurz vor der Rente das, was wir uns 25 Jahre erarbeitet haben, durch sowas zu verregnen. Dann wird der Betrieb zugemacht und fertig."