Hilfskonvoi: Stiftung Drachensee holt Rollstuhlfahrer aus Ukraine
Menschen mit Behinderung sind vom Krieg in der Ukraine besonders betroffen. Die Stiftung Drachensee will helfen und hat deshalb einen großen Hilfskonvoi von Kiel aus gestartet.
Am Freitagnachmittag sind sie losgefahren: 40 Kleinbusse mit 90 Freiwilligen. An Bord haben die Ehrenamtlichen Hilfsgüter - vor allem medizinische Produkte. Zurück geht es dann mit etwa 250 Menschen mit Behinderungen sowie deren Begleiter. "Wir möchten sie nach Norddeutschland holen, denn alle Unterkünfte, die wir hier anbieten, sind tausendmal besser als alles, was dort ist", sagt der Vorstand der Stiftung Drachensee, Jan Wulf-Schnabel.
"Angehörige sind erschöpft"
Vor allem auch die Angehörigen müssten dringend unterstützt werden: "Die Hilfestrukturen brechen weg oder die Angehörigen sind mit ihnen allein. Die sind aber auch völlig überfordert und erschöpft. Die sind am Ende." Für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sei es unfassbar schwer im Rollstuhl sitzend durch ein Kriegsgebiet zu müssen, in denen Angriffe geflogen werden.
Aktuell ist geplant, dass der Konvoi am Sonntag zurückkehrt. "Die meisten der Ukrainer kommen nach Schleswig-Holstein, zum Beispiel zu uns oder nach Meldorf oder in Ferienwohnungen", erklärt Wulf-Schnabel.
Wer möchte Menschen mit Behinderungen aufnehmen?
Wer helfen möchte und bereit ist, Menschen mit Einschränkungen auch längerfristig aufzunehmen, kann sich bei der Stiftung Drachensee in der Hamburger Chaussee in Kiel melden. Auch Geldspenden, die zu 100 Prozent in die Nothilfe gehen, werden weiter dankend angenommen. Die Stiftung ist mit anderen Hilfsorganisationen im Austausch. Viele Mitarbeiter der Stiftung hatten selbst im Vorfeld angeboten, ihre Corona-Prämie zu spenden, um Hilfsgüter einkaufen zu können und Geld für Benzin zu sammeln.
