Gestiegene Spritpreise belasten Speditions- und Taxi-Gewerbe
Die durchschnittlichen Preise für Benzin und Diesel sind auf Rekordniveau. Laut Statistikamt ist der Liter Diesel aktuell fast 50 Cent, Superbenzin fast 40 Cent teurer als noch vor zwei Jahren. Vor allem Taxi-Unternehmen und Speditionen in Schleswig-Holstein macht das zu schaffen.
Speditionsfirmen sehen sich nach eigenen Angaben gezwungen, die hohen Spritkosten an die Kunden weiterzureichen. Ein Liter Diesel kostet im Durchschnitt aktuell rund 50 Cent mehr als noch vor zwei Jahren. Inzwischen seien 30 Prozent der Betriebskosten Spritkosten, erklärt Landesgeschäftsführer beim Unternehmensverband Logistik, Thomas Rackow.
"Letztendlich geht unsere Forderung dahin, dass wir eine Art Truck-Diesel fordern, wo der gewerbliche Diesel dann abgesenkt wird beziehungsweise über die Steuern abgesenkt werden kann und damit auch die Verbraucherpreise." Diese Forderung steht auch in einem Brandbrief an die Bundesregierung. Das Verkehrsministerium hat laut Rackow bereits Unterstützung signalisiert.
In der Zwischenzeit zahlen laut Verband einige Firmen auch Prämien an Fahrer, die besonders sparsam unterwegs sind, um vor allem im Wettbewerb mit anderen Speditionen nicht zu teuer zu sein.
Taxen müssen Tariferhöhung beantragen
Ähnlich hart wie die Logistik-Branche trifft es auch das Taxi-Gewerbe. Die Unternehmen müssten eigentliche ebenfalls mit den Preisen nach oben gehen, doch das ist gar nicht so einfach. Tariferhöhungen müssen bei den Kreisen und kreisfreien Städten beantragt werden. Laut Landesverband für das Taxi-Gewerbe laufen aktuell die Anträge. "Wir kommen gerade aus zwei Jahren Pandemie wieder aus dem Loch gekrabbelt und gucken nach draußen und sehen die hohen Spritpreise, die auch nachhaltig so bleiben werden. Keine rosigen Aussichten", erklärt Thomas Krotz, Landeschef des Taxiverbands. Er fordert, dass die Taxiunternehmen bei der Umstellung auf regenerative Energien, weg von fossilen Energieträgern, unterstützt werden.
Gewerbe will Förderung von E-Autos
Elektroautos seien bisher noch viel zu teuer und die Zahl der Ladesäulen im Land nicht ausreichend, so der Verband weiter. Noch sei der Umstieg auf E-Mobilität nicht praxistauglich. "Sie können nicht auf der einen Seite den Kraftstoffpreis nach oben drehen und dann den Taxen keine Möglichkeit geben, kostendeckend in die Elektromobilität einzusteigen", kritisiert Krotz mit Blick auf die Politik. Der Landesverband für das Taxi-Gewerbe fordert deshalb eine spezielle Förderung für E-Taxis und den Ausbau der Ladeinfrastruktur.
