Gefälschte Impfausweise: Polizei deckt mehr als 700 Fälle auf
Hinter der "Ermittlungsgruppe Booster" der Polizei in Lübeck steckt ein sechsköpfiges Team. Innerhalb von gut einem halben Jahr stießen die Ermittler auf mehr als 700 gefälschte Corona-Impfausweise.
Die meisten Hinweise kamen nach Angaben der Lübecker Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion Lübeck von Apotheken. Dort war beim Digitalisieren der analogen Impfausweise aufgefallen, dass es sich um Fälschungen handeln musste. Die Ermittelnden durchsuchten insgesamt mehr als 200 Wohnungen und stellten gefälschte Impfbücher sicher. In 40 Fällen stießen die Beamten auch auf vorgetäuschte Masern-Mumps-Röteln-Impfungen.
Zwei Ärzten wird Betrug vorgeworfen
Zu den Verdächtigen zählen laut Polizei auch zwei Ärzte, denen unter anderem Urkundenfälschung und das Ausstellen falscher Gesundheitszeugnisse vorgeworfen wird. Einige Menschen hatten sich auch selbst angezeigt, nachdem sie erfahren hatten, dass es eine spezielle Ermittlungsgruppe gibt. Für die Betrüger wird es teuer: Die Verdächtigen, deren Strafverfahren schon abgeschlossen wurden, mussten Geldstrafen zwischen 1.000 und 2.000 Euro zahlen. Zwei Verdächtige aus dem Pflegebereich erhielten zudem ihre Kündigung.
Die Arbeit der "Ermittlungsgruppe Booster" wurde nach Angaben der Polizei nun eingestellt. Grund ist der weitgehende Rückgang der Corona-Maßnahmen.