Geburtsstation in Henstedt-Ulzburg wird geschlossen
Schlechte Nachrichten für Frauen, die in Südholstein ein Kind zur Welt bringen möchten: Die Paracelsus Klinik in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) will die Geburtsstation zunächst reduzieren – und letztlich ganz einstellen.
Die Verantwortlichen der Klinik in Henstedt-Ulzburg sind sich darüber im Klaren, dass sie mit dieser Entscheidung viele nicht gerade glücklich machen. "Wir können die Wünsche und Sorgen von vielen Schwangeren und werdenden Eltern nachvollziehen. Auch wir bedauern es sehr, dass wir uns zu diesem Schritt gezwungen sehen", schreibt die Paracelsus Klinik in einer Mitteilung. Ein konkretes Datum der geplanten Schließung wollte eine Pressesprecherin auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein nicht nennen. Das hänge unter anderem vom laufenden Betrieb ab, vom Personal und auch vom Anmeldeverhalten.
Klinik bräuchte mehr Personal - nicht leistbar
Der Grund für den Schritt seien neue geplante Regeln von der Politik. Die Klinik könne diesen strengeren Anforderungen nicht mehr entsprechen. Die geplanten Regeln besagen demnach, dass künftig deutlich mehr Personal vor Ort sein muss. Das könne die Station in Henstedt-Ulzburg nicht mehr leisten, so die Klinik. Der Entscheidung vorausgegangen waren strukturelle und personelle Veränderungen innerhalb der Klinik. So wird beispielsweise eine ausreichende kinderärztliche Versorgung am Standort nicht mehr gegeben sein.
800 Geburten pro Jahr in Klinik in Henstedt-Ulzburg
In der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg gab es nach eigenen Angaben in den letzten Jahren jeweils etwa 800 Geburten. Die Anzahl der Geburtsstationen in Schleswig-Holstein nimmt seit 20 Jahren ab. Von mehr als 30 Geburtsstationen, die es zur Jahrtausendwende im Land gab, sind heute weniger als 20 übrig.
Hebammenverband erwartet weitere Schließungen
Anke Bertram vom Hebammenverband Schleswig-Holstein kritisierte die angekündigte Schließung. "Das bedeutet, dass die Geburtshilfe in Schleswig-Holstein auf die Straße verlegt wird", sagte sie NDR Schleswig-Holstein. Es sei bereits jetzt schon eng in den anderen Kreißsälen. "Wie 800 Geburten aufgefangen werden sollen, ist mir ein Rätsel", sagt Bertram. Sie befürchtet, dass es angesichts der Vorgaben zu weiteren Schließungen kleiner Kreißsäle kommen wird.