Frühjahrssynode widmet sich der aktuellen Friedenspolitik
Von Freitag bis Sonnabend hat in Lübeck-Travemünde die Frühjahrssynode stattgefunden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich im Rahmen der Tagung mit Fragen der christlichen Friedensethik.
"Suche den Frieden und jage ihm nach" - der Psalm 34,15 war das Motto der Sondertagung der evangelischen Nordkirche. Unter dem Stichwort "Zeitenwende" diskutierten 120 Synodale die aktuelle Friedens- und Sicherheitspolitik unter christlichen Gesichtspunkten. Impulsreferate, Podiumsdiskussionen und Bibelarbeit zur christlichen Friendensethik standen am Freitag auf dem Programm. Am Abend pilgerten die Synodalen von der St. Lorenz Kirche aus zu vier Stationen, an denen Bibelauszüge von Bischöfinnen und Bischöfen gelesen wurden. Der Pilgerzug endete an der Nordermole mit einem gemeinsamen Abendmahl am Strand. Am Sonnabend ging es um die künftige Zusammenarbeit der Nordkirche mit anderen Kirchen im Ostseeraum.
Krieg in der Ukraine ist Thema
Angesichts des Kriegs in der Ukraine ging es auch um die Frage, ob mancher Gewalt vielleicht doch nur mit Waffen entgegengetreten werden kann. Darüber gab es am Freitag unter den 156 Synodalen geteilte Meinungen. Die kirchliche Friedensethik wirft viele Fragen auf: Wieviel Pazifismus ist möglich? Muss es eine veränderte evangelische Friedensethik geben? Für Bischöfin Kirsten Fehrs ist der Krieg eine "Katastrophe", und die Frage, wie es wieder Frieden geben kann, bisher unbeantwortet. Seit Wochen beherrsche das Thema ihre persönlichen Begegnungen, ihr Amt und ihre Stellungnahmen. Sie stellt fest, dass es in der öffentlichen Debatte sehr stark um die militärischen Mittel gehe. "Gleichzeitig muss man auch gucken, wie man innerhalb einer Zivilbevölkerung auch eine Gegenkraft entwickeln kann, die außerhalb von Militär stattfindet", sagte Fehrs im Anschluss an die Tagung.
