Feuer in Flensburg: 15 Hausbewohner im Krankenhaus
In einem Wohnhaus in der Apenrader Straße ist in der Nacht ein Kinderwagen in Flammen aufgegangen - 15 Menschen wurden verletzt. Möglicherweise steht der Vorfall in Verbindung mit weiteren Bränden in der Region. Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung.
In der Nacht hatte sich wegen des Feuers in einem Mehrfamilienhaus in Flensburg offenbar Panik ausgebreitet. Ein Bewohner sprang nach eigenen Angaben aus dem zweiten Stock. Viele andere liefen durch den verrauchten Flur und schädigten damit ihre Lunge. Laut Feuerwehr hätten sie besser am Fenster warten sollen. Mehr als 30 Menschen mussten nach Angaben der Polizei das Haus verlassen. Etwa 15 wurden ins Krankenhaus gebracht, weil sie zu viel Rauch eingeatmet hatten.
Einen Tag später: Bewohner holen Sachen aus den Wohnungen
Das vierstöckige Haus in der Apenrader Straße ist nach dem Brand noch zugänglich. Bewohnerinnen und Bewohner sammelten am Morgen nach dem Brand ihre verrauchten Sachen aus den Wohnungen. Im Erdgeschoss gleich am Eingang liegen noch die Überreste des Kinderwagens an einer beschädigten Wand.
Die Ursache des Feuers ist bisher unklar. Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Marco Beier, sagte, er hätte bereits am Montagnachmittag eine ähnliche Situation erlebt. Im Flensburger Stadtteil Engelsby brannte ebenfalls ein Kinderwagen im Hausflur - ohne größere Schäden.
Etliche Brände im Kreis Schleswig-Flensburg - die Polizei ermittelt
Regelmäßig muss die Feuerwehr im Kreis Schleswig-Flensburg zu brennenden Müllcontainern, Autos und nun auch Kinderwagen ausrücken. Insgesamt 17 Autos wurden seit Mitte Juli in Flensburg angezündet. Rund um ein Hochhaus in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg) brannte es in diesem Jahr bereits neun Mal. Und im August musste die Feuerwehr zu zwei Bränden von Kindergärten in Tarp ausrücken.
Laut Christian Kartheus von der Flensburger Polizei können im Moment keine Verbindungen zwischen den verschiedenen Fällen gezogen werden. Die Anzahl der Brände im Stadtgebiet Flensburg sei derzeit aber tatsächlich ungewöhnlich. Die Ermittlungen laufen nun: "Tatverdächtige haben wir derzeit noch nicht ermitteln können. Insofern wären wir natürlich auch dankbar für hilfreiche Hinweise aus der Bevölkerung", so Kartheus.