Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt über den Hindenburgdamm zwischen Sylt und Niebüll. © picture alliance / dpa Foto: Carsten Rehder

Erneut Bauarbeiten auf der Marschbahn: Zugausfälle im Nahverkehr

Stand: 20.04.2022 19:54 Uhr

Die Bahn setzt in diesem Jahr zur letzten großen Etappe bei der Sanierung der Marschbahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt an. Auf insgesamt zehn Bauabschnitten werden Schienen und Signaltechnik erneuert.

Wer mit dem Zug zwischen Hamburg und Sylt unterwegs ist, muss sich schon seit Jahren auf Verspätungen und Probleme einstellen. Lange Zeit waren Personalmangel und eine schlechte Infrastruktur für die Sorgen der Zugreisenden verantwortlich. Seit 2018 sind es immer wieder Bauarbeiten, die für ausgefallene Züge und Verspätungen sorgen. Seitdem modernisiert die Bahn die Marschbahnstrecke.

Bauarbeiten beginnen am Wochenende

In diesem Jahr sollen die letzten Bauarbeiten im Rahmen des von der Bahn als "Invesitionsoffensive" bezeichneten Projekts umgesetzt werden. Dafür sollen nach Unternehmensangaben unter anderem Gleise auf einer Strecke von 48 Kilometern erneuert werden.

Schon ab dem kommendem Sonntag (24.4.) wird also wieder auf der Marschbahnstrecke gebaut. Betroffen ist laut Bahn die Strecke zwischen Wilster (Kreis Steinburg) und Hochdonn (Kreis Dithmarschen). Bis zum 19. Mai werde die Strecke auf knapp zehn Kilometern Länge erneuert. Es kommt zu Zugausfällen im Nahverkehr, heißt es. Bis Mitte Dezember folgen neun weitere Bauabschnitte.

Baupause in den Sommermonaten

Um die Auswirkungen für Pendler und Reisende so gering wie möglich zu halten, will die Bahn die Arbeiten wo immer möglich außerhalb der Ferienzeiten bündeln. Das gilt laut Bahn vor allem auf dem Abschnitt von Niebüll nach Westerland auf Sylt (beide Kreis Nordfriesland). Auf eingleisigen Streckenabschnitten soll vor allem nachts gearbeitet werden. Passagiere müssen dann auf den Bus umsteigen.

Für die Sommersaison, in der besonders viele Urlauberinnen und Urlauber auf der Strecke unterwegs sind, hat die Bahn außerdem eine mehrmonatige Baupause angekündigt.

Autozug fällt Ende November aus

Sylt-Pendler sollten sich Ende November schon einmal im Kalender markieren. Dann wird nach Bahnangaben der Zugverkehr zur Insel eingeschränkt. An fünf Tagen fahren nur Personenzüge zwischen dem letzten Festlandbahnhof Klanxbüll und Keitum auf Sylt. Autozüge fallen an diesen Tagen ganz aus.

Stellwerke sollen erneuert werden

Im Dezember sollen die Gleisanlagen, Bahnübergänge und die Signaltechnik auf der Marschbahnstrecke für insgesamt 160 Millionen Euro komplett überholt sein. Laut Bahn liegen die Investitionskosten damit im Plan.

Doch nach der Investition ist vor der Investition: In den kommenden Jahren will das Unternehmen noch einmal mehr als 100 Millionen Euro in neue Stellwerke investieren - und zwar in Westerland, Tönning und Niebüll. Diese sollen danach von Husum (Kreis Nordfriesland) aus ferngesteuert werden. Außerdem steht noch der zweigleisige Ausbau zwischen Niebüll und Sylt an. Für diese Arbeiten gebe es aber noch keinen Zeitplan.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 20.04.2022 | 17:00 Uhr

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