Energie-Hilfspaket: Stadtwerke in SH fordern Härtefallfonds
Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt grundsätzlich das von der Landesregierung vorgeschlagene Hilfspaket für Gewerbe, Bildungseinrichtungen und Bürgerinnen und Bürger. Es gibt aber auch Kritikpunkte.
Das von der Landesregierung geplante Darlehensprogramm im Volumen von 500 Millionen Euro für privatwirtschaftliche, soziale und kommunale Unternehmen, die wegen der Energiekrise in Geldnöte geraten, reicht aus Sicht des Verbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) nicht aus. In Schleswig-Holstein gebe es rund 108.000 Unternehmen und mehr als 50 Stadtwerke, sagte der Verbandsvorsitzende Andreas Wulff. Angesichts dieser Dimensionen könnten die 500 Millionen Euro innerhalb weniger Monate aufgebraucht sein. Außerdem fehlen nach seinen Worten im Regierungskonzept Unterstützungsmaßnahmen für einzelne Haushalte in einer finanziellen Notlage.
Um das Abschalten von Strom und Gas zu vermeiden, sieht der Verband daher nun den Bund in der Pflicht: Dieser solle einen Härtefallfonds einrichten.
Energieversorger könnten in Schieflage geraten
Denn selbst wer in diesem Winter deutlich weniger heize, werde zunächst hohe Abschläge zahlen müssen, so Wulff. Diese orientierten sich am bisherigen Verbrauch und würden sich nach bisheriger Marktlage für Gas spätestens zum Jahresbeginn etwa verdreifachen.
Der Gasanbieter E.ON, sowie die Stadtwerke in Kiel, Flensburg und Lübeck sehen nach eigenen Angaben kaum Spielraum, die Abschläge zu senken. Bei Zahlungsausfällen geraten dann die Energieversorger in Schieflage, befürchtet der Energie-Verband.
Verband empfindet Hilfspaket aus SH als zu wenig
Am Dienstag hatte das Land bekanntgegeben, 180 Millionen Euro aufbringen zu wollen, um beispielsweise Kitas, Schulen und Hochschulen zu unterstützen. Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt grundsätzlich das von der Landesregierung vorgeschlagene Hilfspaket. Gleichzeitig kritisiert der Verband das zu niedrige Volumen der Finanzhilfen. Außerdem würden im Konzept jegliche Unterstützungsmaßnahmen für einzelne Haushalte in einer finanziellen Notlage fehlen.