Eekholt: Gesund gepflegter Seeadler ausgewildert
Nachdem ein Seeadler Mitte Mai mit einer Windkraftanlage kollidiert war, wurde er sechs Wochen lang im Wildpark Eekholt aufgepeppelt. Jetzt darf er wieder fliegen.
Diagnose: Trümmerfraktur der Finger am linken Flügel. Die hatte sich ein Seeadler zugezogen, als er Mitte Mai mit einer Windkraftanlage in der Nähe von Hanerau-Hademarschen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) kollidierte. Im Wildpark Eekholt (Kreis Segeberg) wurde er sechs Wochen lang gesund gepflegt.
Verletzungen bei Vögeln durch Windräder meist tödlich
"Es ist wie ein Wunder, dass die Handschwinge nicht von dem Rotorblatt abgehackt wurde", erklärte Elvira Freifrau von Schenck, Wildtierärztin im Wildpark Eekholt. Bisher hätte fast jeder Seeadler, der mit einer Windkraftanlage kollidierte, so schwere Amputationsverletzungen gehabt, dass er entweder sofort vor Ort verstarb oder von seinen Leiden erlöst werden musste.
Tierärztin: "Verpflichtung den Vögeln zu helfen"
Deswegen ist die Tierärztin auch besonders glücklich über den schnellen Heilungsverlauf. Schließlich können Seeadler bis zu 40 Jahre alt werden. Wehmütig ist Elvira Freifrau von Schenck bei dem Gedanken, ihren Schützling vermutlich nie wieder zu sehen, aber nicht: "Immerhin kommen über 50 Prozent der Seeadler, die wir aufnehmen, durch menschliche Handlungen zu Schaden. Da haben wir irgendwo auch die Verpflichtung, den Vögeln aus dieser Misere wieder herauszuhelfen." Das Tier ist inzwischen wieder gesund und kann fliegen. Heute Mittag wurde er ausgewildert.
Nach Park-Angaben sind dieses Jahr bereits drei verletzte oder tote Seeadler gefunden worden, die mit Rotorblättern von Windenergieanlagen kollidiert waren. Dies sei, neben der Kollision mit Zügen, die häufigste Todesursache von Seeadlern im Land.
