Eckernförde: Initiative für Geburtsklinik erfolgreich?
Die Bürgerinitiative "Geburtsstadt Eckernförde" meldet, dass sie mehr als 9.110 Unterschriften gesammelt hat. Die sind erforderlich, um ein Bürgerbegehren zu starten. Das soll den geplanten Umbau der Imland-Kliniken stoppen.
Im Februar hatte der Kreistag des Kreises Rendsburg-Eckernförde beschlossen, das eigene Imland-Klinikum mit Standorten in Rendsburg und Eckernförde umzubauen. Der Plansieht vor, dass am Standort Eckernförde die Geburtsstation und die stationäre Chirurgie wegfallen und nach Rendsburg wandern - ebenso das Gelenkzentrum und die Zentrale Notaufnahme in ihrer bisherigen Form. Übrig blieben dann die Innere Medizin, die Altersmedizin und eine ambulante Notfallversorgung. Die Psychiatrie zieht von Rendsburg nach Eckernförde.
Gegen die Realisierung des Plans sammelt die Bürgerinitiative "Geburtsstadt Eckernförde" seit Wochen Unterschriften. Sie fordert die Umsetzung eines alternativen, aber im Kreistag durchgefallenen Szenarios - die Optimierung des Klinikbetriebs an beiden Standort in der bisherigen Form. Dann würde auch eine Geburtsstation in Eckernförde erhalten bleiben.
Unterschriften sollen kommende Woche abgegeben werden
"Unser Ziel ist nun bei 11.000 Unterschriften, da wir eventuell doppelte Stimmen kompensieren wollen, damit wir die erforderlichen Unterschriften auf jeden Fall zusammen haben", sagt Mitorganisatorin Jasmin Wenger auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein. Spätestens in der kommenden Woche wolle sie die Unterschriften beim Kreis einreichen. Der muss dann die Unterschriften prüfen.
Doch ob es zu einem Bürgerbegehren kommt, wenn die Zahl der Unterschriften dafür auch nach Prüfung ausreicht, ist offen: Zuletzt hatte der Landrat des Kreis Rendsburg-Eckernförde, Rolf-Oliver Schwemer (parteilos), öffentlich ein Ende der Debatte gefordert und das Innenministerium gebeten, den Bürgerentscheid für unzulässig zu erklären, da der Erhalt beider Standorte nicht zukunftsfähig sei.
Imland-Klinik plant den Umbau weiter
Dennoch nehme man die Wünsche der Initiative nach wohnortnaher Betreuung und Versorgung ernst, sagt Christina Mönke, verantwortlich für Personal, Organisation und Allgemeine Dienste beim Kreis. Jedoch komme es auch auf die Qualität der medizinischen Versorgung an. "Der Kreistag hat entschieden 'Szenario fünf', was ja bedeutet, dass es eine Veränderung in Eckernförde geben wird. Die Imland-Klinik plant auch weiter und wir haben dem Innenministerium eine entsprechende Stellungnahme abgegeben."
Innenministerium hatte Initiatoren beraten
Das Innenministerium erklärte auf Anfrage, dass die Zulässigkeit erst geprüft wird, wenn die Unterschriften vorliegen und das Bürgerbegehren offiziell beim Kreis eingereicht wurde. Dafür gebe es eine Frist von sechs Wochen. Ein Sprecher wies außerdem daraufhin, dass die Initiatoren der Bürgerinitiative zuvor vom Innenministerium beraten worden seien - das sei gesetzlich so vorgesehen.
