Dänisch, Friesisch, Niederdeutsch: NDR erweitert Angebot
Der NDR erweitert sein Angebot in den Regionalsprachen Dänisch, Friesisch und Niederdeutsch. Die neuen Inhalte sollen die kulturelle Identität erhalten und die Sprachen regionaler Minderheiten stärken.
Am 24. Mai geht das dänisch-deutsche Onlinemagazin "Grænzenlos" in Serie, ein Kooperationsprojekt des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein mit dem dänischen Sender TV Syd. Zweisprachig berichtet das Magazin aus der Grenzregion. Neu ist auch "Unerwäis". Der friesische Videopodcast begleitet Friesinnen und Friesen in ihrem Alltag, gibt Einblicke in Leben und Kultur. Das Magazin "De Noorden op Platt" berichtet monatlich aus dem Landesfunkhaus Niedersachsen in Hannover über die niederdeutschen Szene im ganzen Norden. Aus der Zentralredaktion Niederdeutsch in Kiel kommt die neue Doku-Reihe "Löppt bi uns" und auf NDR Schlager gibt es ein neues plattdeutsches Talk-Format mit Yared Dibaba.
Volker Thormählen: "Das ist uns eine Herzensangelegenheit"
Durch das neue Angebot sollen die Regionalsprachen lebendig und alltagsnah gehalten werden. Volker Thormählen, Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, sagte, es sei für den NDR eine Herzensangelegenheit, Plattdeutsch und die Minderheitensprachen abzubilden, denn sie seien wesentlicher Teil der norddeutschen Identität: "Unsere beliebten Angebote auf Niederdeutsch waren immer schon stark. Auch Angebote auf Friesisch gehören bereits zum Programm. Nun bauen wir beides aus und bereichern das Angebot durch ein deutsch-dänisches Format, mit dem wir die Grenzregion noch stärker in den Blick nehmen."
NDR Staatsvertrag neu formuliert
Ein entsprechender Angebotsauftrag ist in einer Neufassung des NDR Staatsvertrags formuliert, den die Bundesländer Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geschlossen haben. Die Staatsvertragsnovelle trat zum September 2021 in Kraft. Alle bestehenden Angebote auf Platt und Friesisch bleiben in vollem Umfang erhalten. Alle Onlineformate sind auf ndr.de/sh abrufbar.
Die Neuerungen im Detail:
- Das deutsch-dänische Online-Magazin "Grænzenlos" wird moderiert von Simone Mischke (NDR) und Anders Køpke Christensen (TV Syd). Dänische Passagen sind Deutsch untertitelt. In der ersten Folge besucht das Moderationsduo den Flensburger Museumshafen. Die Reportagen, Berichte und Interviews zeigen unterhaltsam und informativ, was Deutsche und Dänen eint. "Grænzenlos" erscheint alle acht Wochen, die Ausgaben sind rund 25 Minuten lang.
- Im Videopodcast "Unerwäis" werden Friesinnen und Friesen in ihrem Alltag begleitet. In einer der ersten Folgen erzählt ein Föhrer, wie er für die Inselärzte mehrmals in der Woche Laborproben und Gebissabdrücke auf das Festland bringt. Von "Unerwäis" sind sechs Ausgaben à 15 Minuten pro Jahr geplant. Der Videopodcast startet in diesem Sommer und ist hochdeutsch untertitelt.
- "Löppt bi uns" ist ein Videopodcast op Platt, in dessen Mittelpunkt Schleswig-Holsteiner stehen, die im Alltag plattdeutsch reden. Der Podcast zeigt das Leben einer Rettungssanitäterin, eines Schuldenberaters oder einer Meeresbiologin. Von "Löppt bi uns" gibt es drei Staffeln pro Jahr mit jeweils drei bis vier Folgen à 15 Minuten. Die Reihe beginnt ebenfalls im Sommer.
- Die Sendung "De Noorden op Platt" mit Vanessa Kossen und Detlev Wutschik berichtet über das plattdeutsche Leben in allen vier norddeutschen Bundesländern. Das neue Magazin stellt Menschen vor, denen das Plattdeutsche am Herzen liegt - von jung bis alt, egal ob prominent oder nicht. Dazu kommen Reportagen aus dem ganzen Norden. "De Noorden op Platt" läuft am letzten Sonntag eines Monats ab 11.30 Uhr im NDR Fernsehen. Start ist am 29. Mai. Danach ist die 30-minütige Sendung in der ARD Mediathek zu sehen. Für die Rubrik "Momsen ünnerwegens" ist Detlev Wutschik mit seiner bekannten Handpuppe "Werner Momsen" unterwegs.
- Im Programm von NDR Schlager empfängt Yared Dibaba Gäste - zumeist norddeutsche Musiker und Musikerinnen. Zwei Stunden lang wird geschnackt und die Musik der Gäste vorgestellt. Ausgestrahlt werden hier außerdem erfolgreiche Platt-Formate wie "Hör mal’n beten to", "Plapermöhl", "Düt un Dat op Platt" oder das niederdeutsche Hörspiel.
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