Bundeswehr in Schleswig-Holstein unterstützt NATO-Truppen
Der Ukraine-Krieg führt zu einer frühzeitigen NATO-Truppenverlegung Richtung Osten. Das hat auch Auswirkungen auf Soldaten in Schleswig-Holstein.
Die NATO blickt mit großer Sorge auf die Entwicklungen in der Ukraine. Seit Tagen verstärkt sie ihre Streitkräfte im Osten. Und auch die Bundeswehr in Schleswig-Holstein bereitet sich auf Einsätze vor. In Eutin (Kreis Ostholstein) ist das Aufklärungsbatallion 6 nach Angaben der Bundeswehr in den Vorbereitungen. Demnach werden etwa 100 Soldatinnen und Soldaten aus Ostholsteins Kreisstadt in Kürze nach Litauen verlegt, eines der Nachbarländer von Belarus.
Sechs Kameraden sind laut dem Eutiner Aufklärungsbatallion bereits vor Ort. Ihr Auftrag sei, gemeinsam mit den NATO-Partnern Übungen durchzuführen und einen Beitrag zur Sicherung der NATO-Ostflanke zu leisten, erklärte ihr Sprecher am Dienstag. Die Streitkräfte sollen sich jederzeit ein aktuelles Bild der Lage machen und es der Führung melden.
NATO-Einsatz wegen aktueller Lage vorgezogen
Dafür haben die Aufklärer unter anderem den Späh-Panzerwagen "Fennek", den Transportpanzer "Fuchs" und die Aufklärungsdrohne "LUNA" dabei. Der Einsatz in Litauen steht laut Bundeswehr schon seit dem vergangenen Jahr fest. Allerdings wären die Verstärkungskräfte eigentlich erst im Mai nach Litauen verlegt worden. Durch die aktuelle Entwicklung reisen sie schon jetzt dorthin.
Schiffe unterstützen NATO-Verbände an Nordflanke
Bereits am Montag hatte die Deutsche Marine vier weitere Schiffe von Kiel aus Richtung Osten geschickt. Die Minenjagdboote "Sulzbach-Rosenberg" und "Homburg", das Minensuchboot "Siegburg" und der Tender "Elbe", bei dem es sich um ein Versorgungsschiff handelt, sollen die NATO-Verbände an der sogenannten Nordflanke zu Russland unterstützen. Am Sonnabend hatten sich die Korvette "Erfurt" aus Wilhelmshaven und das Flottendienstboot "Alster" aus Eckernförde auf den Weg gemacht.
"Bad Rappenau" mit Kurs auf NATO-Stützpunkt auf Kreta
Das Minentauchereinsatzboot "Bad Rappenau" steht nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein seit Dienstag unter NATO-Kommando. Es hat vom israelischen Haifa aus Kurs auf den NATO-Stützpunkt auf Kreta genommen. Die "Bad Rappenau" war vor zwei Wochen aus Kiel Richtung Mittelmeer aufgebrochen, um den deutschen Beitrag im Ständigen Minenabwehrverband 2 der NATO zu stellen.
Stoltenberg: Keine NATO-Beteiligung an Ukraine-Konflikt
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg machte am Dienstag noch einmal klar, dass sich die NATO nicht an dem Ukraine-Krieg beteiligen werde. "Die Nato wird keine Truppen in die Ukraine entsenden oder Flugzeuge in den ukrainischen Luftraum verlegen", sagte der Norweger bei einem Besuch auf dem polnischen Luftwaffenstützpunkt Lask.
Keine Auskunft zu Einsätzen von Tornados aus Jagel
Am Montag hatten verschiedene Nachrichtenagenturen mit Verweis auf einen Twitter-Beitrag der deutschen NATO-Delegation berichtet, dass die Bundeswehr Tornado-Aufklärungsflüge über dem Ostsee-Raum beginnen wolle. Der Beitrag ist inzwischen nicht mehr online. Die Tornado-Aufklärer sind auf dem Fliegerhorst Jagel bei Schleswig stationiert.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein, dass man "zu operationellen Details" von Tornado-Einsätzen "aufgrund der aktuellen Lageentwicklung aus Gründen der militärischen Sicherheit und Geheimhaltung keine Auskunft geben" könne.
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