Mehrere Personen stehen vor dem Hölk-Hochhäusern in Oldesloe © Tobias Senff Foto: Tobias Senff

Bauministerin Geywitz fordert Wohnraum-Schutzgesetz für SH

Stand: 02.05.2022 18:01 Uhr

Beim Besuch der maroden Hölk-Hochhäuser in Bad Oldesloe hat Bundesbauminsterin Geywitz ein Wohnraum-Schutzgesetz für Schleswig-Holstein gefordert. Damit könnten Vermieter Sanierungsauflagen gemacht werden.

Zwölf Stockwerke hoch, feuchte muffige Keller, kaputte Rohre und viele weitere Schäden - das sind die Hölk-Hochhäuser in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn). Kurz vor den Landtagswahlen hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) die maroden Gebäude besucht.

Mehrere Personen stehen vor dem Hölk-Hochhäusern in Oldesloe © Tobias Senff Foto: Tobias Senff
Bundesbauminsterin Geywitz (2. v. l.) hat in Bad Oldesloe ein Wohnraumschutzgesetz für Schleswig-Holstein gefordert.

In den vergangenen Jahren wurden die Häuser immer wieder neu verkauft, doch saniert wurde fast nichts. "Es gibt hier zum Beispiel in Schleswig-Holstein nicht die Möglichkeit, Sanierungsauflagen zu machen. Da sollte der Landesgesetzgeber tätig werden", sagte Klara Gaywitz bei ihrem Besuch und verwies auch auf die Subventionsangebote des Bundes: "Wir haben Sanierungsmittel. Wir haben den sozialen Wohnungsbau, den wir fördern. Wir haben auch Geld für die Stadtgestaltung, Städtebauförderung - denn hier gibt es zum Beispiel auch keinen Spielplatz rund um diese Häuser." Die Bundesministerin empfahl daher eine Umfeldgestaltung, für die der Bund Gelder zur Verfügung stellen könnte.

Gaywitz fordert Wohnraum-Schutzgesetz

Gaywitz forderte die kommende Landesregierung auf, ein Wohnraum-Schutzgesetz auf den Weg zu bringen. Dadurch könnten Sanierungsauflagen gemacht werden. Quartiermanagerin Maria Herrmann glaubt allerdings nicht, dass sich nach dem Besuch der Bundesministerin schnell etwas für die Mieter verbessert. Das Wohnraum-Schutzgesetz hät sie aber für einen guten Weg. "Natürlich kann man sagen, es gibt Bundesländer, da gibt es das Wohnraum-Schutzgesetz, das bringt auch nichts. Aber wenn man das Instrument erstmal in der Hand hätte, könnte man ganz anderes agieren", so Herrmann.

Die auf Landesebene zuständige CDU hält nichts von einem Wohnraum-Schutzgesetz sondern setzt auf die Eigenverantwortung der Vermieter. Der Eigentümer der Hölk-Häuser, das Düsseldorfer Immobilienunternehmen LEG, bemüht sich laut dem Vorstandsvorsitzenden Lars von Lackum um gute Wohnzustände in den Hochhäusern in Bad Oldesloe. Ob und wann die Objekte wieder verkauft werden, steht laut der LEG noch nicht fest. Das werde gerade geprüft.

Quartiersmanagerin fordert schnellere Notfall-Hilfe

Für die Mieter in den Hölk-Hochhäusern in Bad Oldesloe will Quartiersmanagerin Herrmann auch nach der Wahl am Thema dranbleiben und sich einsetzen. Sie fordert beispielsweise vom aktuellen Eigentümer, dass in akuten Notfällen schneller geholfen wird. Solche Notfälle seien Rohrbrüche, Aufzugsausfälle oder ähnliches.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 02.05.2022 | 17:00 Uhr

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