Apotheken in SH schreiben Brandbrief an Lauterbach
Weil sie den Krankenkassen künftig mehr Rabatt auf Medikamente geben sollen, beschweren sich Apothekerinnen und Apotheker beim Bundesgesundheitsminister. Sie fordern stattdessen eine bessere Vergütung.
In den kommenden beiden Jahren sollen Krankenkassen verschreibungspflichtige Arzneimittel in Apotheken noch günstiger bekommen. Bisher mussten sie pro Medikament 1,77 Euro weniger bezahlen, künftig sollen es zwei Euro sein, also 23 Cent weniger. So will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ein Milliarden-Loch bei den gesetzlichen Krankenkassen stopfen.
Verluste von bis zu 7.000 Euro im Jahr
Die Apotheken in Schleswig-Holstein schlagen deshalb jedoch Alarm. Eine Erhöhung des Rabatts für Krankenkassen sei für die Apothekerinnen und Apotheker existenzgefährdend, meint der Branchenverband. Denn das bedeute für jede Apotheke einen Verlust von 6.500 bis 7.000 Euro pro Jahr, erklärt Landesgeschäftsführer Georg Zwenke. "Das ist natürlich in der heutigen Zeit extrem schwer zu verkraften, eigentlich gar nicht zu verkraften", sagt er. "Denn wir haben überall Kostensteigerungen: Hohe Stromkosten, entsprechende Lohnsteigerungen." Der Verband fordert von Lauterbach, den Abschlag nicht zu erhöhen, sondern im Gegenteil die Vergütung der Apothekerinnen und Apotheker anzuheben.
1.300 Apothekerinnen und Apotheker sowie Mitarbeitende aus Schleswig-Holstein haben deshalb einen Brandbrief an den Gesundheitsminister unterschrieben.