Ein Nahverkehrszug. © picture alliance/dpa/Deutsche Presse-Agentur GmbH | Jens Büttner

49-Euro-Ticket: Madsen rechnet mit Einführung zum 1. April

Stand: 09.12.2022 18:35 Uhr

Nachdem Bund und Länder ihren Streit um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets beigelegt haben, soll es schnell eingeführt werden. Verkehrsminister Madsen ist sich relativ sicher, zum 1. April damit starten zu können.

Bund und Länder haben ihren Streit um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets beigelegt. Beide wollen sich im kommenden Jahr die Gesamtkosten teilen. So das Ergebnis der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag. Unklar ist allerdings noch, wann genau das Ticket eingeführt wird.

Mit anderen Ländern abstimmen

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht neben der Freude über die Einigung noch einige Baustellen. Tarife müssten etwa aufeinander abgestimmt werden - das sei nicht ganz trivial, so Madsen. Er rechnet aber damit, dass das Deutschlandticket im April kommen kann. "Schleswig-Holstein wird Vollgas geben, aber es nützt nun wenig, das Ticket einzuführen, wo Schleswig-Holstein fertig ist und jemand anderes nicht. Wir müssen uns am Ende mit anderen Ländern einigen." Er halte den 1. April für sehr realistisch und umsetzbar. "Also es wird nicht an Schleswig-Holstein liegen", so Madsen weiter.

Umsetzung erarbeiten

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) meint, die Verkehrsminister sollen jetzt zügig mit den Verkehrsunternehmen an der Umsetzung für das Ticket arbeiten.

Geschäftsführer von Aktiv Bus in Flensburg, Paul Hemkentokrax, sagte NDR Schleswig-Holstein, er sei guter Dinge, was die Umsetzung des Deutschlandtickets zum 1. April angehe. "Alle anderen Kolleginnen und Kollegen, wie wir auch, haben natürlich auch schon vorbereitende Arbeiten gemacht. Wir fangen da nicht bei Null an", so Hemkentokrax.

Wie geht es mit anderen Tickets weiter

Ursprünglich war die Einführung des Tickets für den ersten Januar geplant gewesen. Doch laut Joachim Schack, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen Nord (VDV) seien noch Fragen offen, an denen die Unternehmen mit Hochdruck arbeiteten. "Dazu gehören zum Beispiel vertriebliche Themen. Die Frage: Wie digital kann dieses Ticket sein, ohne jemanden auszuschließen? Aber auch: Wie geht es weiter mit Semestertickets, mit Schülertickets? Da wird man Lösungen finden müssen. Aber wir befinden uns auf der Ziellinie und ich bin sehr gespannt, wie schnell das Ticket kommen kann."

Weitere Informationen
Ein Handydisplay zeigt ein Deutschlandticket an, im Hintergrund ein Bahnabteil. © Imago Images Foto: Rolf Poss

Deutschlandticket: Was kostet es künftig, wie kann man kündigen?

Noch kostet das Deutschlandticket 49 Euro, ab 2025 sind es 58 Euro. Schüler, Studierende und Senioren erhalten teils Rabatte. mehr

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommen zur Pressekonferenz nach der Ministerpräsidentenkonferenz im Bundeskanzleramt. © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld Foto: Kay Nietfeld

Bund und Länder einigen sich endgültig beim 49-Euro-Ticket

Die letzten Hürden bei der Finanzierung seien beseitigt worden, so Kanzler Scholz. Einen konkreten Starttermin nannte er nicht. mehr

Ein Fahrkartenautomat steht in einem Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa/Robert Michael Foto: Robert Michael

Deutschlandticket kommt: Verkehrsbetriebe haben noch Fragen

Das 49-Euro-Ticket soll 2023 kommen, die Finanzierung steht. Nun geht es an die Umsetzung. Einiges ist noch unklar. mehr

Die Homepage des HVV ist auf einem Smartphone geöffnet. © Screenshot

49-Euro-Ticket: Hamburg wünscht sich einen schnellen Start

Das geplante 49-Euro-Ticket kommt wohl nicht vor April. Die Hamburger Verkehrsbehörde wünscht sich eine schnelleren Start, doch es gibt offene Fragen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nachrichten für Schleswig-Holstein | 09.12.2022 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bahnverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Daniel Günther und Aminata Touré bei einer Pressekonferenz © IMAGO / penofoto Foto: IMAGO / penofoto

Schwarz-Grüne Halbzeitbilanz: Wie steht es um die geplanten Projekte?

Seit zweieinhalb Jahren regiert in Schleswig-Holstein ein Bündnis aus CDU und Grünen. Eine Bestandsaufnahme. mehr

Videos