Illegale Wanderwege: Nationalpark Harz löscht digitale Routen
Zahlreiche Karten-Apps zeigen Wanderwege, die es offiziell gar nicht gibt. Für Natur und Tiere sei das schädlich, heißt es vom Nationalpark Harz. Der geht deshalb gegen die illegalen Routen vor.
Die illegalen Wanderwege sind nach Angaben eines Nationalpark-Sprechers nicht offiziell ausgewiesen, aber in Apps eingetragen. Viele der Wege führten praktisch querfeldein. "Unserer Einschätzung nach ist das Problem im Nationalpark beträchtlich." Wandernde stören dadurch dem Sprecher zufolge zum Beispiel Ruhezonen oder betreten besonders geschützte Areale. Oftmals sei ihnen gar nicht bewusst, dass sie etwas falsch machen, weil die Routen schließlich online einsehbar seien.
Löschen illegaler Routen: "Kampf gegen Windmühlen"
Der Nationalpark Harz will das Problem auf digitalem Weg in den Griff bekommen. Dazu veröffentlicht die Nationalparkverwaltung die offiziellen Touren auf der eigenen Webseite und in Wander-Apps und löscht gleichzeitig die von Fremden eingetragenen illegalen Routen. Auch in der frei zugänglichen Online-Kartendatenbank Open-Street-Map, die Grundlage vieler Apps ist, würden regelmäßig falsche Wanderinformationen bearbeitet, sagte der Sprecher. Da jeder Nutzer und jede Nutzerin die Angaben aber immer wieder ändern könne, sei das praktisch ein Kampf gegen Windmühlen.
Der Nationalpark nimmt darüber hinaus an einem Pilotprojekt teil, das Verhaltensregeln in verschiedenen Schutzgebieten digitalisieren und Apps zur Verfügung stellen will.
Illegale Mountainbike-Strecken im Bereich der Landesforsten
Auch die Niedersächsischen Landesforsten kennen das Problem mit illegalen Routen. Dort geht es nach Angaben eines Sprechers allerdings nicht um Wanderwege, sondern um digitale Mountainbike-Strecken - so etwa im Deister bei Hannover. Auch diese Strecken können einfach von Nutzenden eingetragen werden. Die Landesforsten versuchen dann, ähnlich wie der Nationalpark Harz, die Routen online löschen zu lassen.