Frau in Goslar angezündet - Polizei prüft Psyche des Verdächtigen
Nach dem gewaltsamen Tod einer 40-Jährigen in Goslar-Oker versuchen die Ermittelnden, die Tat zu rekonstruieren. Aktuell werde überprüft, ob der verdächtige Ehemann in der Vergangenheit psychische Auffälligkeiten zeigte.
Das teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Donnerstag mit. Zuvor hatte der der Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters auf Anfrage von NDR Niedersachsen gesagt, dass man von einer Beziehungstat ausgehe. Gegen den 50 Jahre alten Verdächtigen werde wegen Mordes ermittelt. Ihm werden Heimtücke, besondere Grausamkeit und niedrige Beweggründe vorgeworfen. Letzteres, weil möglicherweise Eifersucht eine Rolle gespielt habe. Der Verdächtige wurde demnach am Montag in Haft genommen. Der Inhaftierte habe sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, sagte Wolters weiter. Entgegen erster offizieller Angaben vom Dienstag, hat das Paar nicht vier minderjährige, sondern zwei minderjährige und zwei volljährige Kinder, die mit den Eltern in der Wohnung lebten. Laut Wolters haben sie nichts von der Tat mitbekommen.
So beschreibt die Staatsanwaltschaft die Tat
Aktuell versuche die Staatsanwaltschaft, die Tat möglichst genau zu rekonstruieren, sagte Staatsanwalt Wolters. Den Ablauf beschreibt er nach derzeitigem Kenntnisstand wie folgt: Die Familie schläft zusammen in der gemeinsamen Wohnung. Der Ehemann wacht auf und entschließt sich zur Tat. Er überschüttet seine schlafende Frau im gemeinsamen Schlafzimmer mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündet sie an. Ob die 40-Jährige daraufhin in Panik selbst aus dem Fenster im ersten Stock der Wohnung springt oder von ihrem Ehemann gestoßen wird, sei noch unklar. Fest stehe: Die Frau wird so schwer verletzt, dass sie später im Krankenhaus stirbt.
Ergebnis der Obduktion soll bis Ende der Woche vorliegen
Unklar ist auch, ob sie an den Folgen des Sturzes oder aufgrund der Brandverletzungen ums Leben kam. Das soll eine Obduktion klären. Bis Ende der Woche rechnet die Staatsanwaltschaft mit einem Ergebnis. Die mutmaßliche Gewalttat soll sich der Polizei zufolge am Montag gegen 4.15 Uhr ereignet haben. Der 50-jährige Ehemann war vor Ort festgenommen worden.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die Frau sei mit Benzin übergossen worden. Bislang spricht die Staatsanwaltschaft allerdings nur von einer brennbaren Flüssigkeit. Wir haben die entsprechenden Passagen angepasst.
