Gefälschte Schoduvel-Absage: Braunschweig erstattet Anzeige
Ein gefälschter Brief im Namen der Stadt hat dazu geführt, dass das Komitee Braunschweiger Karneval den Schoduvel abgesagt hat. Die Stadt droht mit Konsequenzen.
Ein Sprecher der Stadt Braunschweig kündigte an, dass Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt werde. Unabhängig davon, ob die Stadt den Karnevalsumzug absage oder nicht, sei es nicht hinnehmbar, dass im Namen der Stadt solche Mitteilungen verschickt würden, sagte der Sprecher. Derweil bleiben in Braunschweig alle Karnevals-Termine abgesagt, dabei sei sich das Karnevals-Komitee einig, wie Zugmarschall Gerhard Baller klarstellte.
Zugmarschall erhielt Brief an Silvester
Der Zugmarschall hatte am Sonntag den Karnevalszug und den Saalkarneval abgesagt. Den entsprechenden Brief habe er am Silvestertag in der Post gehabt, erklärte Baller am Montag. Die Verwaltung der Stadt Braunschweig stellte am Montag klar: "Das Schreiben ist gefälscht, es handelt sich um kein Schreiben der Stadt Braunschweig." Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) distanzierte sich zudem vom Stil und sprachlichen Gestus des Briefes.
Zweite Absage infolge enttäuscht die Karnevalisten
Viele Narren waren nach der Absage enttäuscht, wie Baller dem NDR in Niedersachsen sagte. Bereits im März vergangenen Jahres hätten die ersten Vorbereitungen begonnen. Viele neue Wagen seien gebaut oder repariert worden, einige stünden kurz vor der Fertigstellung. Vergeblich seien die Arbeiten aber nicht, betonte Baller. Die Karnevalisten konzentrierten sich nun auf die Vorbereitung des Schoduvels im Jahr 2023.
Welche Alternativen gibt es in diesem Jahr?
Das Komitee Braunschweiger Karneval berät auch über mögliche Alternativen in diesem Jahr. Im Gespräch sind etwa Online-Veranstaltungen oder einige Aktionen im Sommer, um die Braunschweiger daran zu erinnern, dass es den Karneval noch gibt. Einen großen Umzug oder Prunksitzungen wird es aber nicht geben - weder im Sommer noch im Februar.
Dammer Carneval und Ossensamstag bereits abgesagt
Der Schoduvel gilt mit einer Länge von mehr als sechs Kilometern und mitunter mehr als 200.000 Zuschauenden auf den Straßen als größter Karnevalsumzug Norddeutschlands. Bereits im November war der Dammer Carneval im Landkreis Vechta als erster größerer Umzug in Niedersachsen wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Auch der Ossensamstagin Osnabrück wurde bereits für das Jahr 2022 gestrichen. In Hannover wird am Donnerstag über eine mögliche Absage des Karnevalsumzugs beraten.
