Umfrage: Stimmung in der Wirtschaft ist gemischt
Die Lage der niedersächsischen Wirtschaft hat sich im dritten Quartal weiter verbessert. Das ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern Niedersachsen (IHKN).
Demnach schätzen 37 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als gut ein, weitere 52 Prozent sind zufrieden. Problematisch bleiben aber Material- und Fachkräftemangel. Betroffen sind hier insbesondere das Baugewerbe und die Gastronomie. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte mit Blick auf die Umfrage: "Die heutigen Ergebnisse der IHKN-Umfrage zeigen - unsere niedersächsische Wirtschaft kommt erkennbar besser aus einer schwierigen Krise als noch im letzten Jahr vermutet."
Steigende Energiepreise bereiten der Wirtschaft Sorgen
Für die Zukunft ist Niedersachsens Wirtschaft trotz gelockerter Corona-Regeln nicht sehr zuversichtlich. Nur 19 Prozent der Betriebe erwarten laut der jüngsten Konjunkturumfrage eine günstigere Entwicklung, dagegen stellen sich 22 Prozent der Unternehmen in nächster Zeit auf schlechtere Geschäftsbedingungen ein. Eine Mehrheit von 60 Prozent der befragten Firmen im Land sieht derweil keine größeren Veränderungen auf sich zukommen. Steigende Rohstoff- und Energiepreise sind für mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen eines der Top-Risiken.
Fachkräftemangel betrifft alle Branchen
"Die Lage nach 18 Monaten Corona ist nicht so gut, wie sie sein könnte", sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt bei der Vorstellung der Zahlen. "Viele Unternehmen würden gern mehr produzieren, haben aber keine Vorprodukte. Und viele suchen Personal, meistens Fachkräfte, manchmal Hilfskräfte, die einfach mit anpacken. Das bremst die Wirtschaft." Vor allem der im Nordwesten wichtige Tourismus und die Gastronomie bekämen nicht mehr genügend Leute. Fachkräftemangel ist ein Problem, das nicht nur die Gastronomie betrifft. Über alle Branchen beklagte mehr als jedes zweite Unternehmen, offene Stellen nicht besetzen zu können.
Althusmann: Lieferengpässe werden sich auflösen
Althusmann sagte, es sei sehr erfreulich, dass die aktuelle Lage von einer deutlichen Mehrheit der niedersächsischen Unternehmen als gut oder zufriedenstellend beurteilt werde. Er teile die Einschätzung der IHKN, dass sich die Material- und Lieferengpässen in den kommenden Monaten weiter auflösen werden. Der Fachkräftemangel sei jedoch demografisch bedingt und werde weiter zunehmen. "Hier sind wir gemeinsam mit unseren Unternehmen gefordert“, so Althusmann.
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