Studie: Niedersachsen braucht 80.000 weitere Sozialwohnungen
Experten fordern von der Landesregierung, mehr Sozialwohnungen zu bauen. 60.000 habe es Ende 2020 in Niedersachsen gegeben - zu wenig, sagt der Leiter des Pestel Instituts, Matthias Günther.
Die Zahl der Sozialwohnungen hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Das müsse sich ändern, fordert Günther. Etwa 17 Prozent der acht Millionen Niedersachsen seien von Armut gefährdet. Der aktuelle Bestand an 60.000 Sozialwohnungen reiche daher nicht aus. Mindestens das Doppelte sei nötig. Eine passende Zielmarke für Niedersachsen sei langfristig etwa 140.000 Sozialwohnungen, so Günther.
Große regionale Unterschiede
Das Pestel Institut in Hannover hat den Wohnungsmarkt in Niedersachsen untersucht und große regionale Unterschiede festgestellt. Die Sozialwohnungen fehlten vor allem in den Hochschulstädten wie Göttingen und Lüneburg, so Günther. Dort sei der Wohnungsmarkt angespannt und es brauche mehr Sozialwohnungen - ebenso im Speckgürtel von Bremen.
Sozialer Wohnungsbau auch in der Fläche sinnvoll
In Landkreisen wie Lüchow-Dannenberg hingegen mache es wenig Sinn, viele Sozialwohnungen zu bauen, so Günther. Dort gebe es ausreichend bezahlbaren Wohnraum. Der Institutsleiter gibt aber zu bedenken, dass es auch in der Fläche ausreichend Sozialwohnungen brauche, auf die Kommunen schnellen Zugriff hätten. Dort ließen sich dann zum Beispiel Geflüchtete unterbringen.
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