Schausteller fordern generelle Absage von Weihnachtsmärkten
Wenn in Niedersachsen ab Mittwoch fast flächendeckend die 2G-Plus-Regel greift, werden noch mehr Menschen den Weihnachtsmärkten fern bleiben - befürchten Schausteller und fordern die generelle Absage.
Der Vorsitzende des Niedersächsischen Landesverbandes, Fred Hanstein, beschreibt das Problem der Markt- und Schaustellerbetriebe so: Solang die Märkte nicht abgesagt sind, müssen die Schausteller die Stände offenhalten und alle Fixkosten bezahlen. "Dazu sind wir vertraglich verpflichtet", so Hanstein. Wenn sich ab Mittwoch auch Geimpfte und Genesene testen lassen müssen, werden noch mehr Menschen die Märkte meiden, befürchtet er. Schon jetzt liegen die Einnahmen seinen Angaben zufolge gerade mal bei einem Viertel des Umsatzes von 2019. Zudem gebe es vielerorts gar nicht genügend Testkapazitäten, befürchtet er.
Finanzieller Ausgleich muss mehr als Fixkosten decken
Mit der Forderung nach einer generellen Absage der Weihnachtsmärkte in Niedersachsen verbindet Hanstein auch die Forderung nach einem finanziellen Ausgleich - entweder durch das Land Niedersachsen oder durch den Bund. Und dabei dürfe es nicht nur um Hilfsgelder für Fixkosten gehen. "Wir müssen auch unsere Familien versorgen", sagte er. Markt- und Schaustellerbetriebe hätten bereits zu Beginn der Pandemie große Einbußen verkraften müssen. Täglich riefen ihn 20, 30 Leute an, die nicht weiter wüssten. "Das ist für uns eine Katastrophe", so Hanstein.
Außengastronomie im Vorteil
Die 2G-Plus-Regel schmerze seine Branche umso mehr, weil in der Außengastronomie in Warnstufe 2 der Corona-Verordnung des Landes die 2G-Regel gelte. Restaurants könnten dann einfach draußen Tische und Stühle aufstellen - und ohne zusätzlichen Testnachweis Glühwein verkaufen, so der Schausteller-Chef.
