Rot, gelb, grün? Wasserampeln zeigen Dürre an
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hat am Donnerstag zwei digitale Wasserampeln der Harzwasserwerke eingeweiht. Die Ampeln sollen einen Überblick über die Wasserversorgungslage geben.
Ziel sei es, die Kundinnen und Kunden und die Menschen in Niedersachsen beim nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser zu unterstützen, erklärten Christoph Donner, Technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke. Auch Minister Lies betonte am Donnerstagmorgen, wie wichtig eine Veränderung im Umgang mit der "lebenswichtigen Ressource Wasser" sei.
Ampeln für Talsperren und Grundwasser
Auf der dazugehörigen Webseite der Harzwasserwerke gibt es eine Talsperren-Ampel und eine Grundwasser-Ampel. Während eine gute Versorgungslage mit Grün angezeigt wird, zeigt die Ampel bei einer schlechten Versorgung ein rotes Licht. Es gibt je eine Ampel für den Norden (aktuell rot eingefärbt) und eine für den Süden des Versorgungsgebiets (aktuell gelb eingefärbt).
Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Mit den digitalen Ampeln werde nicht nur ein Blick auf die Menge des Niederschlages in der Vergangenheit sowie auf die aktuelle Lage an den Talsperren und Grundwasserwerken geworfen. Stattdessen werde auch in die Zukunft geblickt, nämlich konkret darauf, wie viel Niederschlag prognostiziert wird, erklärt Donner.
Drei Parameter für die Ressourcenlage
In welcher Farbe die Ampel für den Süden von Niedersachsen erscheint, hängt zum einen mit dem Füllstand der Trinkwassertalsperren zusammen. Zum anderen zeigt sie, wie viel Niederschlag es laut dem Mittelwert aus den Jahren 1991 bis 2020 hätte geben sollen. Als dritter Parameter der Ampel wird die Wettervorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die kommenden vier Wochen miteinbezogen. Die digitale Ampel für den Norden Niedersachsens berücksichtigt statt der Talsperren die Situation der Grundwasserwerke.
Dürre in Messwerten erkennbar
In den aktuellen Messwerten spiegelt sich auch die ausgeprägte Dürre wider. Messungen der Harzwasserwerke haben ergeben, dass beispielsweise an der Messstation Torfhaus im laufenden Wasserwirtschaftsjahr seit November 2021 bis Anfang August 2022 nur 900 Millimeter Niederschlag gefallen sind.
Große Bedeutung der Talsperren
Im Vergleich zum mittleren Niederschlagsaufkommen ergebe das ein Defizit von 214 Millimetern. Der technische Geschäftsführer Donner betonte dahingehend die Bedeutung der Talsperren. „Ohne die Talsperren wären außerdem viele Flüsse in Niedersachsen dieses Jahr bereits abschnittsweise trockengefallen“, so Donner.