Eine Frau geht am Logo der CDU vorbei. © dpa-Bildfunk Foto: Moritz Frankenberg

Parteivorsitz: CDU in Niedersachsen will Mitglieder fragen

Stand: 31.10.2021 11:38 Uhr

Die Kreisvorsitzenden-Konferenz der CDU hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die Mitglieder über den Parteivorsitz entscheiden zu lassen. Auch Vertretende aus Niedersachsen sind dafür.

Der Austausch über einen möglichen Mitgliederentscheid sei notwendig, gut und offen gewesen, wie der NDR in Niedersachsen von Teilnehmenden in Berlin erfuhr. Gerade in den vergangenen Monaten habe man ein bisschen das Gefühl gehabt, "dass sich die Parteispitze immer mehr von der Basis entfernt", sagte die stellvertretende Kreisverbandschefin aus Stade, Melanie Rost. Aus Sicht der Kreisvorsitzenden für Harburg-Land, Britta Witte, muss sich die CDU jedoch nicht nur personell, sondern auch inhaltlich neu aufstellen. Der Göttinger Fritz Günzler hofft, dass die Partei möglichst schnell einen neuen Parteivorsitz findet. Aller Kritik zum Trotz sehen sie die CDU auf einem guten Weg.

CDU-Gremien entscheiden am Dienstag

Die Konferenz mit mehr als 300 Kreis- und Bezirksvorsitzenden aus ganz Deutschland kann selbst keine Entscheidung treffen und sprach deshalb am Sonnabend lediglich eine Empfehlung aus. Die entsprechenden Parteigremien werden am Dienstag tagen und dann über einen möglichen Mitgliederentscheid für die Nachfolge von Armin Laschet abstimmen. Sind sie dafür, könnten - wie in anderen Parteien üblich - die Mitglieder ihren Favoriten aus mehreren Kandidatinnen und Kandidaten wählen und dieser würde dann auf einem Parteitag bestätigt werden.

Althusmann sieht Mitgliederentscheid als Chance

Niedersachsens CDU-Vorsitzender Bernd Althusmann, der auch an der Konferenz in Berlin teilgenommen hat, sieht einen Mitgliederentscheid als guten Weg zur Findung einer neuen Parteispitze. Eine stärkere Einbindung der Basis sei ein kluger Weg, sagte Althusmann am Sonnabend. Er geht davon aus, dass eine neue CDU-Führung nach einem Sonderparteitag im Dezember oder Januar steht.

Doppelspitze kein Thema für Delegierte

Eine mögliche Doppelspitze für die CDU war offenbar kein Thema unter den Delegierten. Für Niedersachsens CDU-Chef trägt diese ohnehin nicht dazu bei, die Probleme der Union in Gänze zu lösen. Viel wichtiger ist aus Althusmanns Sicht, dass die CDU klarer sagt, was sie will: "Wir müssen wieder den Mut haben, unsere Meinung innerparteilich und nach außen zu vertreten", sagte Althusmann dem NDR in Niedersachsen. Er sei "kein Freund der Doppelspitze". Er hoffe, dass es am Ende nur einen Bewerber um die Parteispitze gibt. Die Vorsitzendensuche habe die CDU in den vergangenen Jahren gespalten.

Weitere Informationen
Bernd Althusmann (CDU) kommt zum Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. © dpa-Bildfunk Foto: Christophe Gateau

Neuaufstellung der CDU: Althusmann für mehr Basisbeteiligung

Mitglieder, Kreis- und Landesverbände müssten einbezogen werden, sagte Niedersachsens CDU-Chef. (11.10.2021) mehr

Armin Laschet, CDU-Kanzlerkandidat und Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, geben nach der Klausur der Spitzen von CDU und CSU eine Pressekonferenz zum gemeinsamen Wahlprogramm für die Bundestagswahl. © picture alliance / /dpa | Kay Nietfeld Foto: /dpa | Kay Nietfeld

Nach Wahldebakel: Oldenburgs CDU fordert Mitgliedervotum

Im schwarzen Kernland werden die Rufe nach einem Rücktritt des Parteivorsitzenden Armin Laschet lauter. (08.10.2021) mehr

Dieses Thema im Programm:

Aktuell | 31.10.2021 | 10:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bundestagswahl

CDU

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Hannover: Blumen und Kerzen liegen an einem Bahnsteig der Stadtbahnhaltestelle «Fiedelerstraße» im Stadtteil Döhren. © dpa-Bildfunk Foto: Moritz Frankenberg

Tödliche Schüsse an Haltestelle: Ermittler finden Schmauchspuren

Auf der Kleidung des Verdächtigen wurden Spuren einer Schussabgabe entdeckt. Er soll einen 34-Jährigen erschossen haben. mehr