Niedersachsen zahlt für Fluthilfe 1,4 Milliarden Euro
Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands beteiligt sich Niedersachsen mit etwa 1,4 Milliarden Euro am Aufbaufonds von Bund und Ländern. Das Geld wird auf die nächsten 30 Jahre aufgeteilt.
Einer Überschlagsrechnung zufolge ergibt das einen Betrag von rund 47 Millionen Euro pro Jahr, wie das niedersächsische Finanzministerium mitteilte. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch den 30 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds beschlossen. In den Fonds zahlen Bund und Länder ein. Noch in diesem Jahr sollen 16 Milliarden nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz fließen. Der Entwurf muss noch durch Bundestag und Bundesrat abgesegnet werden. Damit die Länder ihren Anteil nicht sofort einzahlen müssen, streckt der Bund das Geld vor, die Länder stottern ihren Teil beim Bund ab.
Viele Flutopfer waren nicht versichert
Die Hochwasserkatastrophe war Mitte Juli durch extreme Regenfälle ausgelöst worden. Die Wassermassen verwüsteten ganze Landstriche. Die Flut kostete mindestens 180 Menschen das Leben, mehrere Menschen gelten noch immer als vermisst. Allein die deutschen Versicherer sprechen von Ausgaben in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro - 190.000 Schäden wurden gemeldet. Bislang wurden Vorschüsse in Höhe von rund 700 Millionen Euro ausgezahlt, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. Allerdings war nur ein Bruchteil der betroffenen Flutopfer gegen derartige Schäden versichert. Die tatsächliche Schadenssumme wird also um ein Vielfaches höher liegen.
