Legalisierung von Cannabis: Pistorius mahnt Jugendschutz an
Eine von der künftigen Ampel-Koalition im Bund geplante Legalisierung von Cannabis sieht Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) skeptisch. Er appelliert, an den Jugendschutz zu denken.
Den Plänen von SPD, Grünen und FDP im Bund zufolge soll es künftig eine "kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften" geben. Dadurch würden "die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet", heißt es im Koalitionsvertrag. Den Jugendschutz sieht Niedersachsens Innenminister allerdings nicht erfüllt. "Der 16-Jährige, die 17-Jährige, die kiffen will, ist nach wie vor auf die illegalen Angebote angewiesen", betonte Pistorius.
"Das Problem mit dem Jugendschutz zu Ende denken"
"Gerade der Bereich, der unsere besondere Aufmerksamkeit erfordert, nämlich der Jugendschutz, wird nach dem, was ich kenne, nicht wirklich bedacht dabei", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag am Rande der Innenministerkonferenz in Stuttgart. Pistorius ist bei der Innenministerkonferenz Sprecher der SPD-geführten Bundesländer. Bevor Pilotversuche starteten, müsse man das Problem zu Ende denken und den Jugendschutz keinesfalls aus den Augen verlieren, sagte er. Pistorius erklärte, sich jedem demokratischen Beschluss fügen zu wollen, aber er sei skeptisch.
